Wenn die Zukunft
elektrisch fährt
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Ohne Chemie keine Batterie
Elektromobilität boomt und davon profitiert die Chemische Industrie. „Der Ausbau der Batterie-Infrastruktur in Europa ist ein Segment, aus dem die Chemische Industrie insgesamt Vorteile ziehen wird. Wir wollen daran Anteil haben“, betont LANXESS-Vorstandsvorsitzender Matthias Zachert. Dazu kooperiert die LANXESS-Tochter Saltigo mit Tinci Materials Technology (Tinci), einem chinesischen Hersteller von Lithium-Ionen-Batterie-Materialien. Ab 2022 wird Saltigo in Leverkusen die für den Transport von Lithium-Ionen entscheidende Elektrolytformulierung herstellen.
Bereits vor einem Jahr gründete LANXESS eine neue Strategieeinheit, die mit Lösungen zur Elektromobilität die Transformation der Automobilindustrie aktiv begleitet. Geleitet wird die Konzerninitiative von Philipp Junge. Die Kooperation mit Tinci ist jetzt der Einstieg in das attraktive Batteriegeschäft. „Allein für Europa erwarten wir bis 2025 ein Marktvolumen von 10 Milliarden Euro“, erklärt Saltigo-Geschäftsführer Michael Zobel. „Derzeit wird eine Batteriezellfertigung nach der anderen angekündigt, dafür braucht es die entsprechenden Vorprodukte und Rohstoffe. Bei zwei zentralen Rohstoffen für das häufig eingesetzte Leitsalz LiPF6, nämlich Flusssäure und Phosphor-Chemikalien, ist LANXESS einer der führenden Hersteller in Europa.“
Made in Europe
Die Investition in den Zukunftsmarkt Batterie wird von der Politik unterstützt. Ziel der Europäischen Batterieallianz – eine Plattform der EU-Mitglieds-staaten, der EU-Kommission und der europäischen Industrieunternehmen – , ist es, eine eigenständige Zellfertigung in Europa anzusiedeln, die wettbe-werbsfähige, innovative und zugleich umweltschonende Produkte herstellt. Es ist nichts weniger als der Anspruch einer „Grünen Batterie“ Made in Europe. Deutschland will dabei führender Standort im Rahmen der Europäischen Batterieallianz werden. Eine Milliarde Euro aus dem Energie- und Klimafonds stehen bis 2022 zur Verfügung.
LOKALE HERSTELLER
SICHERN DIE LIEFERKETTE
Saltigo-Geschäftsführer Michael Zobel im Interview über die Entwicklung des Batteriemarkts und die Vorteile des Standorts Leverkusen.
Was ist die Herausforderung bei der Herstellung von Elektrolytformulierungen für Lithium-Ionen-Batterie-Materialien?
Um eine möglichst hohe Batterieeffizienz zu erreichen, müssen Elektrolyte unter höchsten Qualtätsanforderungen formuliert werden. Elektrolyte sind empfindlich gegenüber Luft und Wasser. Bereits geringe Mengen an Wasser in Elektrolyten können zur Hydrolyse des verwendeten Leitsalzes LiPF6 führen. Wir produzieren daher an unserem Standort in Leverkusen unter in-erter Atmosphäre in einer Anlage, die bei der Reinheit Pharmastandards erfüllt.
Sehen Sie hierbei einen Wettbewerbsvorteil?
Für die meisten Autohersteller ist klar: die Formulierungen müssen lokal produziert werden, denn lokale Hersteller sorgen für stabile Lieferketten. Mit unserer Expertise und unserem Anlagen-Setup sind wir der perfekte Partner, um schnell und zuverlässig Projekte aufzusetzen. Das ist wichtig in so einem dynamischen Markt.
Welche Chancen bietet die boomende Elektromobilität grundsätzlich für Saltigo?
Batteriechemikalien sind ein sehr interessantes Thema, und das geht weit über Antriebe für Fahrzeuge hinaus. Mit dem Ausbau erneuerbarer Energien bekommt das Thema stationärer Energiespeichersysteme eine ganz neue Bedeutung. Organische Moleküle spielen eine große Rolle. Jenseits der Technologie können wir mit unserem guten Projektmanagement punkten. Wir sind sehr schnell darin, Projekte aufzusetzen. Dabei hilft uns auch die Vielstoffgenehmigung. Während andere noch auf behördliche Genehmi-gungen warten müssen, können wir schon loslegen.
25%
mehr Wachstum pro Jahr prognostiziert
die französische Energieberatungsagentur
Avicenne für den Markt mit wiederaufladbaren
Akkus. Im Fokus: Lithium-Ionen-Batterien.