Sonne, Wasser, Kohl und Barsche

Kenia: Hier ist der Klimawandel

Dürren und Überschwemmungen plagen Kenia mehr denn je.

Das bedeutet:

• sinkende Wasserspiegel und Versalzung,
• Konflikte um Wasser und Weideland,
• Tiere verdursten, Ernten misslingen, die Ernährungslage wird schlechter,
• Frauen und Kinder gehen immer weitere Wege zur Wasserstelle.

Globales Engagement ermöglicht einen innovativen Technologietransfer, der in zahlreichen Dörfern Kenias die Wasserversorgung nachhaltig verbessert. Zum Beispiel durch das Konzept WaterKiosk^® in Kenia.

Vor allem auf dem Land fehlt der Zugang zu sauberem Wasser

Das Dorf Burani liegt im Südosten Kenias, etwa drei Autostunden von der Hafenstadt Mombasa entfernt. Fisch war in Burani schwer zu bekommen. Zwischen 2012 und 2019 sackte der Grundwasserspiegel von 45 auf 145 Meter ab.

Die Situation:

• Vor allem Heranwachsende litten unter Infektionen, weil es an Sanitäreinrichtungen fehlte.
• Kleine Kinder litten unter Mangelernährung.
• Wasser zu holen, bedeutete für Frauen und Kinder einen zweistündigen Fußmarsch. Oder, per Motorrad und Lkw, einen teuren Spritverbrauch.

Im Sommer 2019 eröffnete das Berliner Start-up Boreal Light in Burani ein batteriefreies, solarbetriebenes Entsalzungssystem mit Umkehrosmose-Elementen von LANXESS. So wird hygienisches Trinkwasser für die Dorfbewohner erzeugt.

EINE LÖSUNG FÜR TAUSENDE VON MENSCHEN OHNE VERSORGUNGSNETZ

Die Anlage entsalzt für die 6.000 Menschen aus Burani und aus den umliegenden Dörfern rund 20.000 Liter Trinkwasser pro Tag und reinigt es von Bakterien und Viren. Den Strom hierfür erzeugen Solarpanels, die auf dem Dach des Burani WaterKiosk^® installiert sind.

Die Vorteile:

• Die Dorfbewohner erhalten sauberes Trinkwasser. Das zeitaufwendige Schleppen und das Abkochen verschmutzten Wassers entfallen.
• Das Abholzen von Brennmaterial sowie der weite Transport von Wasser erübrigen sich.
• Der Zugang zu Wasser ermöglicht den Obst- und Gemüseanbau sowie die Fischzucht.
• Solarstrom, der nicht für die Wasseraufbereitung genutzt wird, steht für weitere Zwecke zur Verfügung.

So funktioniert der WaterKiosk^®

Das WaterKiosk^®-Konzept besticht durch Einfachheit in Aufbau und Wartung. Es steht für einen besonders günstigen Wasserpreis, der nur einen Bruchteil des üblichen Marktpreises beträgt.

Dies sind die Elemente:

• Solarzellen auf dem Dach sorgen für Strom.
• Dieser treibt drei Arten von Pumpen an, Tauchpumpen, Förderpumpen und Druckpumpen.
• Acht Umkehrosmose-Elemente reinigen und entsalzen das Wasser. Auch diese Anlage läuft per Solarstrom.
• Die Dorfbewohner erwerben das Qualitätstrinkwasser günstig. 20 Liter hygienisches Wasser kosten zehn Cent.
• Der Solarstrom versorgt überdies eine kombinierte Fischzucht- und Pflanzenanbauanlage, die über einen geschlossenen Wasserkreislauf verfügt. Hier gedeihen Nilbarsche, Tilapia, Kohl und Tomaten.
• Nicht zuletzt hat nun auch die Dorfschule Strom, und die Dorfbewohner können im WaterKiosk^® ihre Mobilfunkgeräte aufladen.
• Brauchwasser kommt in Toiletten zum Einsatz.

Im WaterKiosk^® arbeiten zwei Festangestellte. Sie können die Anlage selbst instand halten.

Menschenrecht auf Wasser umsetzen – eine ausgezeichnete Idee

Das Berliner Start-up Boreal Light wurde 2019 Bundessieger im Wettbewerb KfW Award Gründen 2019. Zusätzlich gewannen die Gründer Ali Al-Hakim und Dr. Hamed Beheshti den KfW-Gründen-2019-Publikumspreis sowie internationale Auszeichnungen. Ihr Ziel ist es, bis Ende 2020 mehr als eine halbe Million Menschen mit sauberem Trinkwasser zu versorgen.

Wichtig: Rollout in Afrika

Afrika trägt kaum zur Erderwärmung bei. Doch dessen Folgen treffen den Kontinent mit aller Härte. LANXESS befürwortet solidarisches Handeln und engagiert sich daher für das WaterKiosk^®-Konzept.