Porzines Reproduktives und Respiratorisches Syndrom

Das Porzine Reproduktive und Respiratorische Syndrom (PRRS) ist in weiten Teilen der Welt endemisch und hat erhebliche Auswirkungen auf die globale Schweineindustrie. Viele Schweinetierärzte betrachten es als eine der wirtschaftlich wichtigsten Krankheiten, die die globale Schweineproduktion betreffen.

Prävention und Kontrolle

Wenn eine Schweineproduktionsstätte mit der Krankheit infiziert wird, breitet sich das PRRS-Virus innerhalb von 7-10 Tagen rasch im Bestand aus, was zu einer hohen Morbiditäts- und Mortalitätsrate führt.

Zwar sind in vielen Ländern Impfstoffe gegen PRRS im Handel erhältlich, doch besitzt jeder Impfstofftyp seine eigenen Stärken und Grenzen gegenüber dem Virus. Im Allgemeinen verhindert die Impfung von Schweinen gegen PRRS die Infektion nicht, sondern trägt nur dazu bei, die Übertragung des Virus und die anschließende klinische Erkrankung zu verringern.

Daher sind fortschrittliche Biosicherheitsverfahren mit bewährten Hochleistungsreinigern und viruziden Breitbanddesinfektionsmitteln für eine wirksame Prävention, Kontrolle und Tilgung von PRRS unerlässlich.

WORAUF IST ZU ACHTEN? DIE KLINISCHEN ANZEICHEN VON PRRS

Die klinischen Anzeichen von PRRS variieren je nach Virusstamm, dem Immunstatus des Schweinebestands und den Flussmanagementverfahren an den einzelnen Produktionsstandorten. In der folgenden Tabelle sind die Anzeichen und Symptome von PRRS aufgeführt, auf die geachtet werden sollte:

Bei ausgewachsenen Schweinen Bei betroffenen Würfen Bei abgesetzten Schweinen
Verminderter Appetit Totgeborene Schweine Appetitverlust und Lethargie
Fieber Hohe Sterblichkeitsrate vor dem Absetzen Offensichtliche Gedeihstörung
Vorzeitige Abferkelung & Abort Mumifizierte Schweine Schwerfällige oder schnelle Atmung und/oder Atembeschwerden
Tod bei bis zu 10 % oder mehr der Sauen Schwach geborene Schweine mit unterschiedlicher Größe

Fleckige Hautrötungen

Verlust des Gleichgewichts, Kreisen und Fallen auf die Seite Übermäßige Ödeme (wässrige Flüssigkeit) um die Augen Rauhhaarmäntel

Wenden Sie sich unverzüglich an Ihren Tierarzt, wenn Sie eines der oben genannten Symptome in Ihrem Bestand feststellen.

Einige infizierte Schweine zeigen möglicherweise keine erkennbaren Symptome oder Anzeichen von PRRS. Dies ist äußerst besorgniserregend, da diese Tiere oft zum mobilen Vektor werden können, durch den die Krankheit intern, im Betrieb oder in anderen Produktionsstätten verbreitet wird, auch wenn sie nicht krank zu sein scheinen.

Um ein wirksames Biosicherheitsprogramm für die PRRS-Prävention und -Bekämpfung aufzustellen, ist es wichtig zu verstehen, wie das Virus übertragen wird. Die Übertragung der Krankheit kann über verschiedene Wege erfolgen: vertikal, horizontal, direkt, indirekt und über die Luft. Die vertikale Übertragung erfolgt von einer Generation zur nächsten durch Infektion des Embryos oder Fötus in der Gebärmutter (Uterus). Dies kann symptomlose Langzeitträger hervorbringen, z. B. die nächste Generation von Schweinen (wenden Sie sich an Ihren Tierarzt, um weitere Informationen über diese endemische Form der Übertragung zu erhalten). Dies kann langfristige Auswirkungen haben für die Bekämpfung der Krankheit in endemisch infizierten Beständen und gilt als schwerer Verstoß gegen die Biosicherheit. Die horizontale Infektion erfolgt am häufigsten von Schwein zu Schwein durch direkten Kontakt. Infizierte Schweine können hohe Virusmengen in Nasensekret, Speichel, Urin, Sperma, Milch, Blut und Kot absondern, wodurch zuvor nicht infizierte Schweine der Krankheit ausgesetzt werden. Darüber hinaus kann die Krankheit indirekt über Husten und Niesen sowie über kontaminierte Geräte, Kleidung, Schuhe, landwirtschaftliches Personal und vor allem Fahrzeuge übertragen werden. Auch die Temperatur spielt bei der Übertragung eine wichtige Rolle, da das PRRS-Virus unter kalten Bedingungen viel besser überlebt als unter warmen. Die Übertragung des PRRS-Virus aus der Luft über den Wind wurde in einer Entfernung von bis zu 9 km (5,5 Meilen) festgestellt, so dass die Nähe benachbarter Produktionsstätten als Übertragungsvektor in Frage kommt, wenn sie PRRS-positiv sind.

Wie kann also die horizontale Ausbreitung dieser hoch ansteckenden und verheerenden Schweinekrankheit verhindert und kontrolliert werden? Biosicherheit ist die einzige wirkliche Möglichkeit. Sie wird die Auswirkungen auf die betroffenen Betriebe verringern und ist der Schlüssel zur klinischen Genesung und zur Viruseliminierung, insbesondere in größeren Betrieben. Die Erzeuger müssen ein höchstmögliches Maß an Biosicherheit erreichen, das durch eine gute Akzeptanz und Einhaltung seitens der Betriebsleitung, ihrer Mitarbeiter und ihrer Lieferanten unterstützt wird. PRRS ist sehr gut im "per Anhalter mitfahren", so dass es sich leicht ausbreitet.  Ein großer Teil der Ausbreitung erfolgt durch den Transport von Schweinen und ist daher das erste Ziel der Biosicherheit. Es gibt jedoch noch viele andere Verbreitungswege. Alle anderen Transporte stellen ein Risiko dar, vom Futtermittel über den Transport von toten Tieren bis hin zu Servicefahrzeugen und der Entmistung. Auch Menschen können Vektoren sein und zwar über ihre Kleidung, ihre Stiefel und große Ausrüstungsgegenstände sowie über alle leblosen Gegenstände, die sie in die Anlage mitbringen oder in der Anlage bewegen. Wildschweine sind ebenfalls eine potenzielle Infektionsquelle. Darüber hinaus sollten invasive Geräte, die in den Körper eindringen, wie Tätowierer, Kastrationsmesser und Schwanzkupiergeräte, als wichtige Vektoren betrachtet werden, durch die die Übertragung der Infektion von einem Schwein auf ein anderes möglich ist.