Der LANXESS Konzern hat für seine Produkte die folgenden anspruchsvollen Kriterien definiert, um Teil der Konzerndachmarke Scopeblue zu werden:

• min. 50 % Reduktion des Product Carbon Footprint (PCF) im Vergleich zu konventionellen Produkten
  und/oder

• min. 50 % zertifizierte recycelte, biomassebasierte oder nachwachsende Rohstoffe als Ersatz für fossile Rohstoffe im Vergleich zum konventionellen Produkt

Die PCF-Reduzierung sowie der Anteil der Rohstoffe werden intern überprüft, bevor ein Produkt mit dem Label "Scopblue" gekennzeichnet werden darf.

ISCC PLUS ist ein Nachhaltigkeitszertifizierungsprogramm für biobasierte und zirkuläre (recycelte) Rohstoffe für alle Märkte und Sektoren, die nicht als Transportkraftstoffe im Rahmen der Europäischen Richtlinie für erneuerbare Energien (EU RED) oder der Kraftstoffqualitätsrichtlinie (FQD) reguliert sind, die unter das ISSC EU-Zertifizierungssystem fallen. Das Ziel von ISCC Plus ist es, ein Höchstmaß an Transparenz für die Nachhaltigkeit entlang der gesamten Wertschöpfungskette zu bieten.

Im Rahmen von ISCC PLUS können die folgenden drei Rohstoffkategorien (die am Anfang der Lieferkette stehen) zertifiziert werden:

• Bio-Rohstoffe werden aus unbelasteter Biomasse gewonnen, wobei sich Biomasse auf den biologisch abbaubaren Anteil von Produkten aus der Land- und Forstwirtschaft und verwandten Industriezweigen einschließlich Fischerei und Aquakultur bezieht, z. B. Mais, Zuckerrohr, Raps usw.
• Kreislaufförmige Rohstoffe sind Materialien, die am Anfang der Versorgungskette als Abfall/Verarbeitungsrückstand betrachtet werden und nicht deponiert oder energetisch genutzt werden, sondern in einem Kreislauf wiederverwendet, weiterverwendet oder recycelt werden, ohne aus der Wertschöpfungskette der Wirtschaft herauszufallen.

• Biokreislauf bezieht sich auf Abfälle und Rückstände biologischen Ursprungs aus der Land- und Forstwirtschaft und verwandten Industriezweigen, einschließlich Fischerei und Aquakultur, sowie auf den biologisch abbaubare Anteile von Industrie- und Siedlungsabfällen (z. B. Altspeiseöl, Tallöl, Lebensmittelabfälle usw.)
• Kreislaufwirtschaft (einschließlich technischer Kreislaufwirtschaft): Rohstoffe, die aus der mechanischen und/oder chemischen Verarbeitung von wiederverwertbaren Materialien nicht-biologischen Ursprungs (auf fossiler Basis) stammen (z. B. gemischte Kunststoffabfälle, Alttextilien, Altreifen usw.).

• Zu den erneuerbaren Rohstoffen gehören Materialien nicht-biologischen Ursprungs, die aus einem Prozess gewonnen werden, bei dem andere erneuerbare Energiequellen als Biomasse zum Einsatz kommen, z. B. Elektrizität zur Herstellung von Chlor, Natronlauge und Wasserstoff aus Steinsalz (Natriumchlorid). Strom, der aus erneuerbaren Energiequellen wie Wind, Sonne, Aerothermie, Geothermie oder Wasser (einschließlich hydrothermaler Quellen, Wellen und Gezeiten) erzeugt wird (erneuerbarer Strom), kann zur Herstellung nachhaltiger Materialien im Rahmen von ISCC PLUS verwendet werden

Die Massenbilanzmethode ist ein Ansatz, um den Fluss von nachhaltigen Materialien in komplexen Wertschöpfungsketten zu verfolgen. Sie ist eine pragmatische und transparente Methode, um nachhaltige Rohstoffe in bestehenden Anlagen als Drop-in-Lösung in bestehende Stoffströme einzusetzen. Nachhaltige Rohstoffe, die in das Produktionssystem gelangen, werden erfasst und dokumentiert. Gleiches gilt für nachhaltige Produkte, die auf den Markt gebracht werden. Bei der Massenbilanzmethode darf die Menge an nachhaltigen Stoffen, die die Produktionsanlage verlässt, nie größer sein als die Menge, die ihr zugeführt wird. Im Verarbeitungsprozess vermischt sich der nachhaltige Rohstoff mit anderen Rohstoffen. Nach der Verarbeitung können die nachhaltigen Rohstoffe im Gemisch nur noch buchhalterisch bestimmt werden. Die Eigenschaften der nachhaltigen und nicht-nachhaltigen Produkte sind daher identisch.

Scope 1-Emissionen sind direkte Emissionen aus eigenen und kontrollierten Quellen. Scope-2-Emissionen sind indirekte Emissionen aus der Erzeugung von zugekaufter Energie (z. B. Strom, Dampf usw.). Alle indirekten Emissionen, die nicht in Scope 2 enthalten sind und die der Wertschöpfungskette vor- und nachgelagert sind (z. B. Rohre, Verpackung, Transport, Abfall usw.), werden als Scope 3-Emissionen bezeichnet. Scope 3-Emissionen haben in der Regel den höchsten Anteil in der chemischen Industrie.

Wenn Teile der Rohstoffe in einem chemischen Produkt durch biobasierte Alternativen ersetzt werden, bleibt die chemische Gesamtstruktur des Produkts unverändert. Dies liegt daran, dass die funktionellen Gruppen und molekularen Konfigurationen der biobasierten Materialien denen ihrer fossilen Gegenstücke ähnlich oder identisch sind. Daher sind die chemischen Eigenschaften des Endprodukts im Allgemeinen die gleichen, einschließlich seiner Reaktivität, Stabilität und anderer physikalischer und chemischer Merkmale. Auch die Verringerung des CO2-Fußabdrucks durch die Reduzierung von Emissionen im Prozess (z. B. durch den Einsatz erneuerbarer Energien) ändert nichts an den chemischen Eigenschaften des Endprodukts.

Bitte beachten Sie, dass die von LANXESS angebotenen Zertifizierungen je nach Standort und Produktportfolio variieren können.
Eine Übersicht über die aktuellen Zertifizierungen finden Sie hier.

Wenn Sie Fragen zu produktspezifischen Zertifizierungen haben, wenden Sie sich gerne an die Kollegen für Ihre Region.

Dies hängt vom jeweiligen Einzelfall ab. Bitte wenden Sie sich am besten an den Kontakt für Ihre Region. Die Vertriebskollegen helfen Ihnen gerne weiter, um die Verfügbarkeit bestimmter Produkte zu klären.