Product Sustainability Monitor
Analyse unseres Produktportfolios unter Nachhaltigkeitsgesichts-punkten
Wir steuern unser Produktportfolio aktiv in Richtung Nachhaltigkeit, weil wir uns sowohl der positiven Auswirkungen als auch der potentiellen Risiken, bewusst sind, die sich aus dem Einsatz in bestimmten Anwendungen ergeben.
Um diese Analyse zu strukturieren, haben wir ein Managementinstrument mit einem eigens entwickelten Bewertungssystem geschaffen, das es uns ermöglicht, die Risiken und Verbesserungspotenziale in unserem Produktportfolio zu bewerten und die Nachhaltigkeitsleistung unter Berücksichtigung der ökologischen, sozialen und ökonomischen Auswirkungen systematisch zu verbessern.
Das kontinuierlich optimierte System analysiert die Auswirkungen und den Nutzen unserer Produkte anhand faktenbasierter, signifikanter und messbarer Kriterien, die wir für LANXESS und die Gesellschaft als Ganzes für relevant halten. Wir berücksichtigen dabei Faktoren, die über die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften hinausgehen, um geeignete Daten für alle unsere Stoffe zu generieren.
Regulatorische Compliance
LANXESS erfüllt alle notwendigen globalen, regionalen und lokalen Chemikalienkontrollvorschriften. Wir unterstützen ausdrücklich das Ziel von EU REACH, ein hohes Schutzniveau für die menschliche Gesundheit und die Umwelt zu gewährleisten. In Ländern außerhalb der EU setzen wir vergleichbare Standards für unsere Produkte. Folglich produzieren oder vermarkten wir keine kritischen Produkte weltweit, die wir nicht auch in der EU oder USA registriert haben und vermarkten.
In diesem Zusammenhang sind Stoffe, die den Kriterien besonders besorgniserregende Stoffe (SVHC) der EU-REACH-Verordnung entsprechen, von besonderer Bedeutung, wenn sie in chemischen Endprodukten enthalten sind. Wir haben analysiert, dass weniger als 4 % unseres Gesamtumsatzes 2020 mit chemischen Endprodukten erzielt wurden, die mehr als 0,1 % SVHCs enthalten.
Eliminierung kritischer Stoffe
Wir verpflichten uns, die Nachhaltigkeitsleistung unseres Produktportfolios kontinuierlich zu verbessern, kritische Substanzen zu eliminieren und sicherere Alternativen zu entwickeln. Um dieses Ziel zu erreichen, haben wir einen Fahrplan für den Umgang mit kritischen Substanzen festgelegt. Für chemische Endprodukte, die Substanzen (mehr als 0,1 %) mit SVHC-Eigenschaften enthalten, haben wir uns zum Ziel gesetzt, bis 2023 konkrete Aktionspläne zu entwickeln.
Im Rahmen dieses Roadmap-Prozesses prüfen wir, ob kritische Substanzen in den jeweiligen Produkten durch sicherere Alternativen ersetzt werden können. Dabei konzentrieren wir uns auf die Entwicklung sicherer und nachhaltiger Alternativen. Daher wechseln wir nicht auf andere Stoffe, die aus Expertensicht vergleichbare gefährliche Eigenschaften haben könnten, aber noch keiner Beschränkung unterliegen.
Wenn der Einsatz nachhaltiger Alternativen nicht möglich ist und wenn nach Ansicht unserer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler oder der Regulierungsbehörden die Bedenken oder Risiken über das vernünftige Maß hinausgehen, werden wir die entsprechenden Produkte auslaufen lassen. Wenn kritische Substanzen in essentiellen Anwendungen nicht ersetzt werden können, werden wir risikomindernde Maßnahmen auf der Grundlage wissenschaftlich akzeptabler Werte umsetzen.
Beispiele für Ausstiegsentscheidungen finden Sie unten:
Im Jahr 2022 stellte LANXESS die Herstellung von Genitron-Treibmitteln auf Basis von Azodicarbonamid (ADCA) ein, die in Polymerschäumen verwendet werden. ADCA wurde aufgrund seiner atemwegssensibilisierenden Eigenschaften als „substance of very high concern (SVHC)“ eingestuft.
Azodicarbonamid (ADCA) ist auch ein aktiver Bestandteil unseres Produkts RHENOFIT EC(ADC), das als Treibmittel für Kautschukschaumstoffe verwendet wird. Wir haben 2023 den Ersatzstoff Rhenofit EC (OBSH) auf der Grundlage von Phosphor-p-oxybis(benzolsulfonyl)hydrazid entwickelt, der ein umweltfreundlicheres Profil aufweist und keine atemwegssensibilisierenden Eigenschaften besitzt.
Energizing sustainability
Wir haben einen klaren strategischen Fokus darauf unser Produktportfolio hin zu sozial, ökologisch und wirtschaftlich vorteilhaften Produkten zu entwickeln. Für die Entwicklung innovativer Lösungen wählen wir, wo immer möglich, sicherere und nachhaltigere Inhaltsstoffe aus. Wir werden keine neuen chemischen Endprodukte in den Markt bringen, die Stoffe in einer Konzentration größer > 0,1 % enthalten, welche die Eigenschaften von besonders besorgniserregenden Stoffen (SVHC) aufweisen. Unsere innovativen Lösungen bedienen eine breite Palette von Nachhaltigkeitskategorien, von klimaneutralen, ungiftigen Lösungen hin zu Produkten, die eine Kreislaufwirtschaft unterstützen. Diese Produkte finden Sie auf den jeweiligen Business-Homepages, einige Beispiele siehe unten:
Dank unserer branchenführenden Stickstoffoxid-Reduktionsanlage hat unsere Adipinsäure einen um 95 % geringeren CO₂-Fußabdruck als andere Hersteller, die keine Stickstoffoxid-Reduktionsanlage betreiben. Stickstoffoxid (N₂O), auch Lachgas genannt, ist für den Menschen harmlos, aber 300-mal schädlicher für die Umwelt als Kohlendioxid.
Wir verschieben ständig die Grenzen unserer Low-Free-Technologie (LF). Die LF-Technologie ermöglicht die Reduzierung von flüchtigen organischen Verbindungen (VOC) in den resultierenden Prepolymerprodukten, insbesondere einem reduzierten Restgehalt an freiem Diisocyanat, das potenziell krebserregend ist. So können Kundinnen und Kunden ihren Mitarbeitenden ein Umfeld überlegener Arbeitshygiene bieten und Produkte herstellen, die nicht als Gefahrstoff gekennzeichnet werden müssen. Neben dem Gesundheits- und Sicherheitsaspekt ermöglicht die LF-Technologie eine präzisere Synthese des Prepolymers als definiertes Oligomer. Dadurch erwächst ein struktureller Vorteil bei der Feinabstimmung von Eigenschaften sowie beim Erreichen von Hochleistungssystemen.
https://pla.lanxess.com/
Bayferrox 303T_Pigment
Unser Anti-Reversions- und Vernetzungsstabilisator Perkalink gleicht den Verlust von Schwefelbrücken während der Aushärtung oder Lebensdauer von Reifenmischungen aus. Es reagiert mit den Dienen oder Trienen im Polymerrückgrat und bildet neue, thermisch stabile Kohlenstoffvernetzungen. Das Additiv ist nur bei Bedarf aktiv und reagiert weder beim Vulkanisieren noch bei niedrigen Temperaturen. Perkalink enthält keine SVHC.
Unser Aktiplast® 79 wird zur Devulkanisierung von Abfällen aus Natur- oder Synthesekautschuk eingesetzt und ermöglicht so einen effizienten und geruchlosen Regenerationsprozess. Gummiabfall aus Schuhsohlen kann so recycelt werden.
Wir haben eine Reihe biobasierter Prepolymere entwickelt, bei denen fossile Polyole durch kommerziell erhältliche biobasierte Polyole ersetzt wurden. Unser Sortiment an MDI-Polyether-basierten Systemen verwendet Polyetherpolyole auf Stärkebasis. Diese Systeme eignen sich als Drop-in-Ersatz für bestehende fossil-basierte Polyether-Prepolymere und Systeme zur Herstellung hochbeständiger Polyurethan-Elastomere. Je nach System ist eine Reduzierung des CO₂-Fußabdrucks zwischen 20 % und 30 % im Vergleich zu fossilen Prepolymer-Systemen möglich. Grundsätzlich sollte die Produktion von Lebensmitteln Vorrang vor der Verwendung von Biomasse zur Herstellung chemischer Produkte haben. Wir glauben, dass biobasierte chemische Produkte langfristig überwiegend aus nicht essbaren biobasierten Rohstoffen hergestellt werden. Vorerst wird Stärke jedoch benötigt, um die Technologien zu entwickeln. Die verwendete Stärke wird erneuerbar bezogen und die für die Stärkeproduktion benötigte Fläche macht nur einen winzigen Bruchteil der für die industrielle Stärkeproduktion verfügbaren Fläche aus.
Unser Verstärkungsadditiv Rhenogran® WP enthält natürlich vorkommende Zellulosefasern aus verschiedenen Laubholzarten. Das biologisch abbaubare und nachhaltige Material hat eine höhere Verstärkung als Baumwolle oder Sisal. Rhenogran® WP verbessert und modifiziert die mechanischen Eigenschaften von Gummimischungen für bestimmte Anwendungen und enthält keine gefährlichen Stoffe oder SVHC.
Substanzen auf der SIN-Liste
Die Nichtregierungsorganisation (NGO) International Chemical Secretariat (ChemSec) hat sich zum Ziel gesetzt, die Substitution gefährlicher chemischer Substanzen voranzutreiben. Zu diesem Zweck veröffentlicht ChemSec die „Substitute It Now“ (SIN) Liste - eine Zusammenstellung aller Substanzen, die aus Sicht von ChemSec nicht in Produkten enthalten sein sollten.
Wir bei LANXESS teilen das Ziel, dass keine Gefahr von kritischen Substanzen in chemischen Endprodukten ausgehen darf. Bevor wir eine Substanz verwenden oder in Verkehr bringen, prüfen wir, ob eine sichere Verwendung in der jeweiligen Anwendung gewährleistet ist und entwickeln für kritische Substanzen sichere und nachhaltige Alternativen. Wir arbeiten kontinuierlich daran, die Nachhaltigkeitsleistung unseres Produktportfolios zu verbessern (Produkt Sustainability Monitor). Für LANXESS sind auf der SIN-Liste aktuell 28 Substanzen aufgeführt. Wenden wir die Kriterien vom ChemSec auf unser Portfolio an, zählen wir aktuell jedoch nur 27 Substanzen, die diesen Kriterien entsprechen.
Eine Substanz wird in der SIN-Liste aufgeführt, bei der es keinen Grund für Bedenken gibt. Die Substanz Propanedinitrile, 2-[[4-[[2-(4-cyclohexylphenoxy)ethyl]ethylamino]-2-methylphenyl]methylene]- (CAS 54079-53-7) wird als PBT Substanz geführt, hat aber laut ECHA (Registration Dossier - ECHA (europa.eu)) keine PBT Eigenschaften.
Die folgenden 20 Stoffe sind ohne Ausnahmen als Nicht-CMR-Kategorie 1A oder 1B gemäß der CLP-Verordnung zu betrachten, da die betreffenden Stoffe die Anmerkungen "J"-"R" der CLP-Verordnung erfüllen. Dies gilt ohne Ausnahmen für alle Stoffe, die in allen unseren Anlagen, einschließlich aller Tochtergesellschaften, eingekauft, hergestellt und verwendet werden.
19 davon sind aufgearbeitete Petroleum-Derivate, eine Produktgruppe, die Verunreinigungen enthalten kann, die zu einer Einstufung als krebserregend führt. Die von LANXESS verwendeten Produkte enthalten keine kritischen Verunreinigungen und sind somit auch nicht als krebserregend eingestuft. Sie stellen somit kein Risiko für die menschliche Gesundheit dar.
CAS-Nummer |
Substanzname |
64741-88-4 | Distillates (petroleum), solvent-refined heavy paraffinic |
64741-89-5 | Distillates (petroleum), solvent-refined light paraffinic |
64742-46-7 | Distillates (petroleum), hydrotreated middle |
64742-54-7 | Distillates (petroleum), hydrotreated heavy paraffinic |
64742-55-8 | Distillates (petroleum), hydrotreated light paraffinic |
64742-65-0 | Distillates (petroleum), solvent-dewaxed heavy paraffinic |
64741-96-4 | Distillates (petroleum), solvent-refined heavy naphthenic |
64742-01-4 | Residual oils (petroleum), solvent-refined |
64742-62-7 | Residual oils (petroleum), solvent-dewaxed |
64742-48-9 | Naphtha (petroleum), hydrotreated heavy |
64742-49-0 | Naphtha (petroleum), hydrotreated light |
64742-52-5 | Distillates (petroleum), hydrotreated heavy naphthenic |
64742-53-6 | Distillates (petroleum), hydrotreated light naphthenic |
64742-70-7 | Paraffin oils (petroleum), catalytic dewaxed heavy |
64742-71-8 | Paraffin oils (petroleum), catalytic dewaxed light |
64742-89-8 | Solvent naphtha (petroleum), light aliph. |
72623-87-1 | Lubricating oils (petroleum), C20-50, hydrotreated neutral oil-based |
8009-03-8 | Petrolatum |
8052-41-3 | Stoddard solvent |
Die SIN-Liste enthält 18 Substanzen, die bei LANXESS ausschließlich, ohne Ausnahme, als Zwischenprodukt unter streng kontrollierten Bedingungen in allen unseren Anlagen, einschließlich aller Tochtergesellschaften, verwendet werden. Chemische Zwischenprodukte werden von uns oder von unseren Kunden chemisch weiter umgesetzt. Dies geschieht in geschlossenen industriellen Anlagen, es besteht somit kein Kontakt mit einer besorgniserregenden Substanz.
CAS-Nummer | Substanzname |
120-82-1 | 1,2,4-trichlorobenzene |
288-88-0 | 1,2,4-triazole |
108-78-1 | 1,3,5-Triazine-2,4,6-triamine |
75-21-8 | Ethylene oxide |
50-00-0 | Formaldehyde |
75-56-9 | Methyloxirane |
100-42-5 | Styrene |
100-44-7 | α-chlorotoluene |
10588-01-9 | Sodium dichromate |
106-99-0 | Buta-1,3-diene |
107-13-1 | Acrylonitrile |
107-15-3 | Ethylenediamine |
118-79-6 | 2,4,6-tribromophenol |
62-53-3 | Aniline |
78-79-5 | Isoprene |
88-72-2 | 2-nitrotoluene |
95-50-1 | 1,2-dichlorobenzene |
95-53-4 | o-toluidine |