LANXESS steigert Umsatz und Ergebnis im Geschäftsjahr 2022 deutlich

  • Umsatz mit 8,088 Mrd. Euro um 32,6 Prozent über Vorjahr
  • EBITDA vor Sondereinflüssen steigt um 14,1 Prozent auf 930 Mio. Euro
  • Positiver Beitrag der akquirierten Consumer Protection Geschäfte
  • Dividendenvorschlag für Geschäftsjahr 2022: 1,05 Euro je Aktie
  • Prognose fürs Geschäftsjahr 2023: Ergebnis auf dem Niveau von 2022 erwartet
  • Prognose für Q1/2023: EBITDA vor Sonderaufwendungen in Höhe von 180 bis 220 Mio. Euro erwartet
  • CEO Matthias Zachert: „Unsere Strategie hat sich bewährt – LANXESS hat ein Jahr mit vielen Widrigkeiten erfolgreich gemeistert.“
Köln

In einem von vielen Verwerfungen geprägten Umfeld hat LANXESS das Geschäftsjahr 2022 erfolgreich abgeschlossen. Umsatz und Ergebnis des Spezialchemie-Konzerns haben sich deutlich verbessert.

Der Konzernumsatz lag 2022 mit 8,088 Milliarden Euro um 32,6 Prozent über dem Vorjahreswert von 6,101 Milliarden Euro. Das EBITDA vor Sondereinflüssen stieg um 14,1 Prozent auf 930 Millionen Euro nach 815 Millionen Euro im Vorjahr. Damit liegt das Ergebnis innerhalb der zuletzt prognostizierten Bandbreite von 900 Millionen bis 950 Millionen Euro.

LANXESS konnte die deutlich gestiegenen Kosten für Energie und Rohstoffe durch eine erfolgreiche Erhöhung der Verkaufspreise in vollem Umfang an den Markt weiterreichen. Maßgebliche Treiber des Wachstums waren die Segmente Specialty Additives und Consumer Protection. Letzteres profitierte besonders von den Beiträgen des Anfang Juli 2022 erworbenen Geschäftsbereichs Microbial Control des Unternehmens IFF und des Anfang August 2021 erworbenen US-amerikanischen Unternehmens Emerald Kalama Chemical. Geringere Absatzmengen, vor allem im letzten Quartal des Jahres 2022, wirkten sich dämpfend auf das Ergebnis aus.

„Wir haben 2022 erfolgreich gemeistert und unser Ergebnis trotz aller äußeren Widrigkeiten gesteigert. Das zeigt: LANXESS ist wetterfest. Unsere Strategie hat sich bewährt. Dank der führenden Marktpositionen unserer Produkte konnten wir die extremen Kostensteigerungen voll weitergeben. Darüber hinaus haben wir unsere Ausrichtung auf Spezialchemie und die Präsenz in Nordamerika nochmals verstärkt. Das sorgt zusätzlich für Stabilität und Wachstum“, so Matthias Zachert, Vorstandsvorsitzender von LANXESS. „Allerdings wird 2023 nicht leichter werden. Die gedämpfte Nachfrage, die wir bereits im letzten Quartal 2022 deutlich gespürt haben, hält bisher auch im neuen Jahr an. Aber ich bin überzeugt, dass wir mit unserer stabilen Aufstellung gut durch dieses konjunkturelle Wellental kommen werden.“

Die EBITDA-Marge vor Sondereinflüssen erreichte 11,5 Prozent nach 13,4 Prozent im Vorjahr. Der Rückgang ergab sich aus der Weitergabe stark gestiegener Kosten sowie rückläufigen Absatzmengen.

Das Konzernergebnis aus fortzuführendem Geschäft stieg deutlich um 60,0 Prozent und betrug 184 Millionen Euro gegenüber 115 Millionen Euro im Vorjahr. Nicht enthalten sind die Ergebnisse des ausgegliederten Geschäftsbereichs High Performance Materials, der als nicht fortgeführtes Geschäft ausgewiesen wurde.

Für das Jahr 2023 erwartet LANXESS ein EBITDA vor Sondereinflüssen auf dem Niveau des Vorjahres. Dabei geht der Konzern für die erste Jahreshälfte von einem rezessiven Geschäftsumfeld aus. Auch werden sich die noch hohen Energiepreise aus dem vierten Quartal des Vorjahres zum Jahresanfang 2023 niederschlagen. Unsicherheitsfaktoren bleiben die Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine sowie die Entwicklung der Rohstoff- und Energiekosten. Für das erste Quartal 2023 rechnet LANXESS mit einem EBITDA vor Sondereinflüssen zwischen 180 und 220 Millionen Euro.

Portfolio nochmals geschärft

Auch im vergangenen Jahr hat LANXESS seine Ausrichtung auf Spezialchemie weiter gestärkt und wird damit nochmals stabiler und unabhängiger von konjunkturellen Schwankungen. Den Kauf des Microbial Control Geschäfts des US-amerikanischen Unternehmens IFF hat der Konzern im Juli 2022 abgeschlossen. Darüber hinaus hat LANXESS im Mai letzten Jahres die Ausgliederung des Geschäftsbereichs High Performance Materials angekündigt. Dieser soll in ein Gemeinschaftsunternehmen für technische Hochleistungs- Polymere eingebracht werden. Dessen Gründung plant LANXESS zusammen mit dem Private-Equity-Investor Advent International. Nachdem nun alle kartellrechtlichen Genehmigungen hierfür vorliegen, soll die Gründung des Gemeinschaftsunternehmens Anfang April abgeschlossen werden. Aus der Transaktion wird LANXESS eine Zahlung in Höhe von rund 1,1 Milliarden Euro erhalten, die der Konzern im Wesentlichen zur Entschuldung einsetzen und damit seine Bilanz stärken wird.

Dividende soll stabil bleiben

Die Dividende soll im Jahr 2022 stabil bleiben. Vorstand und Aufsichtsrat werden der Hauptversammlung, die am 24. Mai 2023 virtuell stattfindet, eine Dividende von 1,05 Euro je Aktie vorschlagen. Damit ist sie trotz eines herausfordernden Umfelds im Vergleich zum Vorjahr unverändert und der Konzern folgt somit weiter seiner Politik einer mindestens stabilen Dividende. Der Vorschlag entspräche einer Ausschüttungssumme von insgesamt rund 90,7 Millionen Euro.

Wachstum in allen Segmenten

Die Geschäfte im Segment Consumer Protection entwickelten sich im gesamten Jahr sehr positiv. Das Segment profitierte in hohem Maße von den Akquisitionen des Unternehmens Emerald Kalama Chemical im Jahr 2021 und des Geschäftsbereichs Microbial Control des Unternehmens IFF im Juli 2022. Die Umsätze lagen im Geschäftsjahr 2022 mit 2,366 Milliarden Euro um 49,8 Prozent über dem Vorjahreswert von 1,579 Milliarden Euro. Das EBITDA vor Sondereinflüssen stieg um 30,1 Prozent auf 363 Millionen Euro im Vergleich zu 279 Millionen Euro im Vorjahr. Alle Geschäftsbereiche des Segments konnten höhere Verkaufspreise realisieren. Stark gestiegene Frachtkosten hatten einen negativen Einfluss auf das Ergebnis. Die EBITDA-Marge vor Sondereinflüssen sank von 17,7 Prozent im letzten Jahr auf 15,3 Prozent.

Auch im Segment Specialty Additives konnte LANXESS die stark gestiegenen Energie- und Rohstoffpreise durch höhere Verkaufspreise weitergegeben. Zudem profitierte das Segment von der anhaltenden Erholung der Luftfahrtindustrie. Der Umsatz erreichte 2,970 Milliarden Euro und lag damit 29,4 Prozent über dem letztjährigen Umsatz von 2,295 Milliarden Euro. Das EBITDA vor Sondereinflüssen stieg um 48,3 Prozent von 323 Millionen Euro im Vorjahr auf 479 Millionen Euro. Die EBITDA-Marge vor Sondereinflüssen stieg auf 16,1 Prozent nach 14,1 Prozent im Vorjahr.

Im Segment Advanced Intermediates konnte LANXESS die Preissteigerungen bei Energie und Rohstoffen ebenfalls erfolgreich weitergeben. Allerdings führten eine schwächere Nachfrage und damit rückläufige Absatzmengen zu einem Ergebnisrückgang. Der Umsatz erreichte 2,413 Milliarden Euro und lag damit um 23,8 Prozent höher als der Vorjahreswert von 1,949 Milliarden Euro. Das EBITDA vor Sondereinflüssen lag mit 291 Millionen Euro um 12,6 Prozent unter dem Vorjahreswert von 333 Millionen Euro. Die EBITDA-Marge vor Sondereinflüssen lag bei 12,1 Prozent nach 17,1 Prozent im Vorjahr.

Hinweise für die Redaktionen:
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