Umsatz und Ergebnis steigen deutlich: LANXESS hebt erneut Prognose für 2021 an

  • Prognose für EBITDA vor Sondereinflüssen für Gesamtjahr auf 1 Mrd. bis 1,05 Mrd. Euro angehoben
  • Umsatz im zweiten Quartal um 27,5 Prozent auf 1,831 Mrd. Euro gestiegen
  • EBITDA vor Sondereinflüssen mit 277 Mio. Euro um 23,7 Prozent über Vorjahr
  • Wachstumskurs fortgesetzt: Übernahme von Emerald Kalama Chemical abgeschlossen
Köln

Nach einem guten zweiten Quartal hebt LANXESS erneut seine Prognose für das Gesamtjahr 2021 an: der Spezialchemie-Konzern erwartet nun ein EBITDA vor Sondereinflüssen zwischen 1 Milliarde und 1,05 Milliarden Euro. Die Prognose berücksichtigt auch die Anfang August abgeschlossene Akquisition von Emerald Kalama Chemical mit einem EBITDA-Beitrag von rund 35 Millionen Euro für das Restjahr 2021. Zuvor war LANXESS noch von einem Ergebnis zwischen 950 Millionen und 1 Milliarde Euro ausgegangen.

Das EBITDA vor Sondereinflüssen konnte LANXESS im zweiten Quartal im Vergleich zum von der Pandemie geprägten Vorjahreszeitraum deutlich steigern: um 23,7 Prozent von 224 Millionen Euro auf 277 Millionen Euro. Treiber der positiven Entwicklung war die zunehmend gute Nachfrage aus der Automobilbranche, von der insbesondere das Segment Engineering Materials profitierte. Auch das Segment Consumer Protection entwickelte sich stark und erreichte beim Ergebnis nahezu das hohe Vorjahresniveau. Die stark gestiegenen Rohstoffpreise in allen Segmenten konnte der Konzern durch die Anpassung der Verkaufspreise größtenteils weitergeben. Wechselkurseffekte, insbesondere aus dem US-Dollar, hohe Frachtkosten und vor allem in Deutschland deutlich gestiegene Energiekosten wirkten sich negativ auf das Ergebnis aus. Die EBITDA-Marge vor Sondereinflüssen lag bei 15,1 Prozent nach 15,6 Prozent im Vorjahresquartal.

„Unsere Geschäfte haben sich auch im zweiten Quartal erfreulich entwickelt. Wir sind mit unseren Volumina wieder zurück auf dem Niveau vor der Pandemie und blicken mit Zuversicht auf die zweite Jahreshälfte. Mit diesem Momentum und der erfolgreichen Übernahme von Emerald Kalama Chemical können wir unseren Wachstumskurs noch einmal beschleunigen und unsere Prognose für das Gesamtjahr anheben“, sagte Matthias Zachert, Vorsitzender des Vorstands der LANXESS AG.

Der Konzernumsatz stieg im zweiten Quartal deutlich um 27,5 Prozent auf 1,831 Milliarden Euro von 1,436 Milliarden Euro im Vorjahr. Das Konzernergebnis aus fortzuführendem Geschäft lag mit 77 Millionen Euro wie erwartet signifikant unter dem Vorjahreswert von 803 Millionen Euro. Im zweiten Quartal 2020 war aus dem Verkauf der Anteile am Chempark-Betreiber Currenta ein hoher außerordentlicher Ertrag erzielt worden.

Wachstumsschub für Segment Consumer Protection

Erst in der vergangenen Woche hat LANXESS den zweitgrößten Zukauf seiner Unternehmensgeschichte abgeschlossen. Mit der Übernahme von Emerald Kalama Chemical stärkt der Spezialchemie-Konzern seine Position in Märkten mit attraktiven Wachstumsraten und erschließt neue margenstarke Anwendungsfelder, vor allem im Bereich Consumer Protection. Dazu zählen zum Beispiel Produkte für Aroma- und Duftstoffe sowie Konservierungsmittel für den Einsatz in Getränken und Lebensmitteln oder auch in Reinigungs- und Kosmetikprodukten. Der Konzern geht davon aus, die Integration der neuen Geschäfte schnell abschließen zu können. Im Geschäftsjahr 2021 wird die Akquisition bereits einen Beitrag von rund 35 Millionen Euro zum Jahresergebnis von LANXESS beisteuern.

Segmente: Steigende Nachfrage treibt Ergebnis

Das Segment Advanced Intermediates profitierte von einer guten Nachfrage und entsprechend höheren Absatzmengen. Den Umsatz trieben zusätzlich gestiegene Verkaufspreise. Mit 505 Millionen Euro lag er um 17,4 Prozent über dem Vorjahreswert von 430 Millionen Euro. Das EBITDA vor Sondereinflüssen sank um 6,8 Prozent von 103 Millionen Euro auf 96 Millionen Euro. Hier belasteten höhere Energie- und Frachtkosten. Zudem beinhaltete das Ergebnis des Vorjahresquartals auch positive Preiseffekte, da gesunkene Rohstoffpreise erst später an den Markt weitergegeben wurden. Die EBITDA-Marge vor Sondereinflüssen sank entsprechend auf 19,0 Prozent nach 24,0 Prozent im Vorjahr.

Im Segment Specialty Additives spiegelte sich die zunehmend gute Nachfrage in den deutlich verbesserten Ergebnissen wider. Die Absatzmengen stiegen stark und auch die Verkaufspreise lagen aufgrund der Weitergabe gestiegener Rohstoffkosten über Vorjahr. Nachteilige Wechselkurseffekte wirkten gegenläufig. Der Umsatz stieg um 28,5 Prozent von 442 Millionen Euro auf 568 Millionen Euro. Das EBITDA vor Sondereinflüssen lag mit 89 Millionen Euro sogar 48,3 Prozent über dem Wert des Vorjahres von 60 Millionen Euro. Die EBITDA-Marge vor Sondereinflüssen stieg von 13,6 Prozent auf 15,7 Prozent.

Umsatz und Ergebnis des Segments Consumer Protection erreichten im zweiten Quartal das starke Niveau des Vorjahres. Das anhaltend gute Geschäft mit Agrochemikalien bei Saltigo sowie die gute Nachfrage nach Desinfektionsmitteln bei Material Protection Products sorgten für höhere Absatzmengen. Einen positiven Beitrag leisteten auch die Geschäfte der akquirierten Unternehmen INTACE und Theseo. Nachteilige Wechselkurseffekte belasteten Umsatz und Ergebnis. Der Umsatz stieg um 4,3 Prozent von 301 Millionen Euro auf 314 Millionen Euro. Das EBITDA vor Sondereinflüssen lag aufgrund gestiegener Energie- und Frachtkosten sowie Preiseffekten mit 65 Millionen Euro um 4,4 Prozent unter dem Wert des Vorjahres von 68 Millionen Euro. Die EBITDA-Marge vor Sondereinflüssen erreichte 20,7 Prozent nach 22,6 Prozent im Vorjahr.

Das Segment Engineering Materials profitierte von der zunehmend starken Nachfrage aus der Automobilindustrie – die Absatzmengen legten sehr deutlich zu. Die Verkaufspreise lagen ebenfalls über dem Vorjahresquartal, das stark von der Corona-Pandemie beeinträchtigt war. Die Wechselkurse entwickelten sich nachteilig. Der Umsatz stieg im zweiten Quartal um 73,8 Prozent von 244 Millionen Euro auf 424 Millionen Euro. Das EBITDA vor Sondereinflüssen lag trotz höherer Fracht- und Energiekosten und dem Ausfall eines wichtigen Zulieferers mit 68 Millionen Euro um 142,9 Prozent über dem Vorjahreswert von 28 Millionen Euro. Die EBITDA-Marge vor Sondereinflüssen stieg von 11,5 Prozent auf 16,0 Prozent.

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