LANXESS präsentiert zwei neue Low Free-Präpolymer-Systeme

  • Neues TDI-terminiertes Polycarbonat-Präpolymer für Hochtemperaturanwendungen
  • Neue blockierte, 1K-Low Free-Präpolymere mit gutem Verarbeitungsverhalten und hochwertigem Leistungsprofil
Köln
LANXESS AG
In der Pilotanlage am italienischen Standort Latina erforscht und entwickelt LANXESS Präpolymere. Foto: LANXESS AG

Der Geschäftsbereich Urethane Systems des Spezialchemie-Konzerns LANXESS tritt auch auf der diesjährigen Jahrestagung der Polyurethane Manufacturers Association (PMA) mit innovativen Materialentwicklungen an. Präsentiert werden zwei neue Präpolymere der Marke Adiprene, die mit Hilfe der Low Free(LF)-Technologie hergestellt werden und daher nur sehr niedrige Gehalte an Diisocyanat aufweisen. Die PMA findet vom 7. bis 9. August in Salt Lake City, Utah, USA, statt.

Höchsten Ansprüchen genügen

Eines der anspruchsvollsten Einsatzgebiete von Polyurethan-Gießsystemen sind Hochtemperaturanwendungen. Dank Fortschritten in der Polyurethan-Chemie kommen die Gießsysteme immer häufiger in diesem Hochleistungssegment zum Einsatz. Ian Laskowitz, Applications Development Manager für Urethane Systems bei LANXESS, wird auf der PMA-Tagung in einem Vortrag das neue Hochtemperatur-Präpolymer Adiprene LF TR400 vorstellen, das auf Polycarbonat basiert. Das TDI-terminierte Präpolymer wird mit MCDEA (4,4'-Methylenbis(3-chlor-2,6-diethyl-anilin) gehärtet. Es ist dabei wesentlich verarbeitungsfreundlicher als vergleichbare Präpolymer-Systeme für Hochtemperaturanwendungen. Zum Beispiel zeigt es eine überschaubare Verarbeitungs-/Gießzeit. Die resultierenden Gießelastomere sind leistungsfähiger als vergleichbare etablierte Polyurethan-Hochtemperatursysteme und zeigen unter Hitzebelastung eine hohe Eigenschaftskonstanz. So nimmt die Reißfestigkeit bei hohen Temperaturen kaum ab. Eine weitere Stärke ist die hohe Beständigkeit gegen Wärmealterung bei 150 °C.

In seiner Präsentation wird Laskowitz auf die Prüfung der physikalischen Eigenschaften von Elastomeren bei hohen Temperaturen eingehen und dabei Gießelastomere auf Basis des neuen Präpolymers mit Standard-Polyurethan-Gießmaterialien vergleichen. Ein Fokus liegt dabei auf den physikalischen Eigenschaften nach Wärmealterung bei hohen Einsatztemperaturen. Auch die Anforderungen bei der Verarbeitung des neuen Präpolymer-Reaktionssystems werden erläutert.

Einfache Verarbeitung und verbesserte Leistung

Außerdem stellt LANXESS auf der PMA-Tagung mit Adiprene K LFM E820 ein neues 1K-Präpolymer vor, das mit Caprolactam (CAP) blockiert ist und mit Diaminen ausgehärtet wird. Es ist ebenfalls Thema eines Vortrags, den George Brereton, Chemiker in der Produktentwicklung von Urethane Systems, halten wird.

Blockierte Präpolymersysteme mit geringer Viskosität, die auf der LF-Technologie basieren, erweitern den Spielraum bei der chemischen Synthese von Gießelastomeren. Denn sie ermöglichen den Einsatz von nicht gängigen Rohstoffen wie etwa viskoseren Polycarbonatpolyolen oder speziellen Aminhärtern. Die stabilen 1K-Systeme bieten Verarbeitern zahlreiche Vorteile. Zum Beispiel ermöglichen sie eine bessere Kontrolle des Aushärteprozesses und ergeben konsistentere Produkteigenschaften von Charge zu Charge. Außerdem können mit ihnen große Formteile hergestellt, komplexe Bauteilkonturen umgesetzt und Hohlkörper durch Rotationsgießen gefertigt werden – und das alles ohne Einschränkungen bei den Topfzeiten. Darüber hinaus sind sie einfach zu verarbeiten und ergeben Elastomere mit einem hochwertigen thermomechanischen Leistungsniveau. Nicht zu vergessen auch die hohen industriellen Hygienestandards, die sich mit ihnen erfüllen lassen.

Die Anwendungsmöglichkeiten von blockierten LF-Präpolymeren sind vielfältig und reichen von Bauteilen mit kleinen Wanddicken von 1-2 Millimetern bis hin zu großvolumigen, mehrere Tonnen schweren Teilen. So werden die Systeme z.B. als Schleifklotzbinder oder Beschichtung von Industriewalzen sowie zum Imprägnieren von Industriegurten eingesetzt. Ein wichtiger Vorteil für den Verarbeiter ist, dass er fertig gemischte Reaktionssysteme einsetzen kann und dadurch keine Misch- und Dosieranlagen für die Rohstoffe benötigt. Dies zahlt sich bei den Bauteilkosten aus. Weitere mögliche Anwendungen sind dynamische Biegeversteifungen für dicke Kabel wie Seekabel, Industriewalzen, Komponenten für Rotorblätter von Windkraftanlagen und große Verbundstrukturen.

Der LANXESS-Geschäftsbereich Urethane Systems ist einer der weltweit führenden Anbieter von Polyurethan-Systemen für Elastomere, Beschichtungen, Kleb- und Dichtstoffe mit Fokus auf lösemittel- und monomerfreien Systemen. Er bietet seinen Kunden über Jahrzehnte erworbenes Know-how in der Urethanchemie, umfassendes Anwendungs-Know-how und einen großen Erfahrungsschatz in der Fertigung.

Weitergehende Informationen bietet der Internetauftritt ure.lanxess.com.

Hinweise für die Redaktionen:
Alle LANXESS Presse-Informationen sowie die dazugehörigen Fotos finden Sie unter https://presse.lanxess.de/.
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