LANXESS setzt bei der K 2022 auf Elektromobilität und Nachhaltigkeit

LANXESS präsentiert sich in Düsseldorf auf der „K 2022“, der weltweit größten Fachmesse für Kunststoffe und Kautschuke, unter dem Motto „Quality Works“. Vom 19. bis zum 26. Oktober stellt der Spezialchemie-Konzern auf seinem rund 700 Quadratmeter großen Messestand C76/78 in Halle 6 neue Materialentwicklungen, Verfahren und Technologien für die Themen Elektromobilität, Kreislaufwirtschaft und Klimaschutz vor. Darüber hinaus werden nachhaltige Produkte und Systemlösungen für die Kautschuk- und die Polyurethan-Industrie sowie Farbmittel und Zwischenprodukte für die Polymerbranche gezeigt.

„Wir wollen mit unseren Produkten und Lösungen aktiv an der Transformation der Wirtschaft und den globalen Wertschöpfungsketten hin zu einer nachhaltigeren Welt mitwirken. Zur Visualisierung unserer Aktivitäten zeigen wir in diesem Jahr ein ganz besonderes Exponat auf der Messe“, sagt Frederique van Baarle, Leiterin des Geschäftsbereichs High Performance Materials.

Leichtbau für moderne Mobilität aus Dormagen, Krefeld und Brilon

Kunststoff bietet im Vergleich zu Metall einen bedeutenden Vorteil: Er ist wesentlich leichter und kann – abhängig von den Anforderungen an das jeweilige Bauteil – vergleichsweise schwere Metallelemente komplett ersetzen oder mit anderen Werkstoffen kombiniert werden. Im Ergebnis lässt sich das Gewicht einzelner Komponenten um bis zu 50 Prozent verringern, bei oft sogar verbesserter Funktionalisierung des Bauteils. Dabei bleiben die Eigenschaften wie zum Beispiel die Steifigkeit komplett erhalten.

Ein aktuelles Beispiel dafür sind Batteriegehäuse für Elektrofahrzeuge. An einem Konzept dazu arbeitet gerade das Unternehmen Kautex Textron zusammen mit LANXESS. Um alle Zweifel auszuräumen, ob diese großen und komplexen Bauteile auch den sehr hohen Anforderungen an die mechanische Belastbarkeit und die Flammwidrigkeit gewachsen sind, wurde ein Demonstrator entwickelt, an dem umfangreiche Tests durchgeführt, und die allesamt bestanden wurden. „Der seriennahe Demonstrator besteht alle mechanischen und thermischen Prüfungen, die für solche Gehäuse relevant sind“, erklärt Christopher Höfs, Projektmanager e-Powertrain bei LANXESS. Zum Einsatz kommt dabei der in Dormagen entwickelte und in Krefeld-Uerdingen produzierte Polyamid 6-Kunststoff Durethan und der in Brilon produzierte Polyamid 6-basierte Werkstoff Tepex dynalite. Das Bauteil beweist bereits in einem Serien-Mittelklasse Pkw in Tests im Straßenbetrieb seine Tauglichkeit.

Robust und leicht: Tepex-Werkstoffe „Made in Brilon“

LANXESS setzt bei den in Brilon gefertigten, endlosfaserverstärkten Werkstoffen der Marke Tepex auch auf neue Verbundwerkstoffe, deren Grundlage Rezyklate oder biobasierte Rohstoffe sind. Ein Beispiel hierfür ist das unlängst in den Markt eingeführte Tepex dynalite Scopeblue 813, das aus Flachsfasern und Polymilchsäure hergestellt wird. Außerdem wird eine Materialvariante mit einer Polyamid 6-Matrix präsentiert, die ausgehend von „grünem“ Cyclohexan produziert wird und daher zu deutlich über 80 Prozent aus nachhaltigen Rohstoffen besteht.
Das Einsatzspektrum des Materials ist extrem vielfältig. Auch die Elektro- und Elektronik-Industrie ist Abnehmer des neuartigen Materials, das beispielsweise in dem ultradünnen und extrem leichten Smartphone-Gehäuse des „Carbon 1 Mark II“ von Carbon Mobile eingesetzt wird. Es wird in einer Monocoque-Bauweise wie bei einem Formel 1-Rennwagen hergestellt und bietet zugeich eine optisch ansprechende Oberfläche.

Das Beispiel des E-Skateboards OKMOS SL-01 des französischen Unternehmens EMI SAS zeigt, dass sich Tepex dynalite auch in modernen Sportgeräten sehr gut einsetzen lässt. Das Elektro-Skateboard bietet der Fangemeinde einen Bewegungsspaß, der sich vom klassischen Skateboarden deutlich unterscheidet. Dabei ist die Konstruktion äußerst anspruchsvoll. Die elektrischen Komponenten wie Batterie und Elektromotoren müssen auf engstem Raum untergebracht sein, damit das Board leicht, kompakt und gut zu handhaben ist.

Effiziente Flammschutzmittel für Polymere und Additive für die Kautschuk­verarbeitung aus Leverkusen und Mannheim

LANXESS bietet außerdem eines der umfassendsten Sortimente an organischen Flammschutzmitteln weltweit, die unter anderem in Leverkusen hergestellt werden. Die polymeren und reaktiven Flammschutzmittel reduzieren die Freisetzung von Additiven aus den Polymeren und tragen so zum Umwelt- und Gesundheitsschutz bei, ohne die Brandsicherheit zu beeinträchtigen. Aufgrund ihrer hohen Effizienz werden bromierte Flammschutzmittel häufig in der Bau- und Elektronikindustrie eingesetzt, z. B. in der Fassadendämmung bei Häusern.

Eine breite Palette an Additiven für die kautschukverarbeitende Industrie stellt der LANXESS Geschäftsbereich Rhein Chemie aus Mannheim vor. Dazu zählen Zusatzstoffe für die Herstellung hochwertiger, langlebiger Gummierzeugnisse für die unterschiedlichsten Anwendungen – zum Beispiel Reifen, Schläuche, Dichtungen, Profile oder Antriebsriemen. Die Lebensdauer ist ein wichtiger Leistungsindikator für die Nachhaltigkeit von Gummiartikeln. Additive wie Perkalink und Vulcuren von LANXESS ermöglichen es zum Beispiel Herstellern, Mischungen für Ultrahochleistungsreifen zu entwickeln und herzustellen, die eine nachhaltige Performance über die gesamte Lebensdauer gewährleisten.

Farbstoffe und Pigmente für die Kunststoffeinfärbung aus Leverkusen und Krefeld

LANXESS bietet der Kunststoffindustrie auch leistungsfähige und nachhaltige Farbmittel für die Direkteinfärbung.

In der Elektromobilität ist zum Beispiel die Farbe Orange zur Kennzeichnung von stromführenden Leitungen oder Bauteilen für Hochspannungsanwendungen vorgeschrieben. Hier kommt Macrolex Orange HT aus Leverkusen ins Spiel. Das ist ein löslicher organischer Farbstoff mit einer hohen Hitzestabilität, guter Lichtechtheit und Wetterfestigkeit, hoher Farbstärke sowie hoher Brillanz.

Auch die Eisen- und Chromoxidpigmente der Marke Colortherm aus Krefeld-Uerdingen erfüllen diese Anforderungen umfassend. Zudem ist ihre Verarbeitung einfach und ermöglicht eine hohe Produktivität – die fein gemahlenen Pigmente lassen sich schnell im Kunststoff verteilen. Die umweltfreundlichen und gesundheitlich unbedenklichen Pigmente der Reihe Colortherm sind von der US-amerikanischen Behörde FDA (Food and Drug Administration) auch als Rohstoff für die Einfärbung von Spielzeug und Lebensmittelverpackungen zugelassen.