
FAQ – Allgemeines
Hier finden Sie Antworten auf häufig gestellte Fragen der Kategorie Allgemeines. Sollten Sie noch weitere Fragen haben, steht Ihnen unser Team gerne zur Verfügung!
Das Trocknungsverhalten von Calciumsulfatestrich (und allen anderen mineralischen Estrichen!) ist von einer Vielzahl von Faktoren abhängig. Neben der Mörtelzusammensetzung sind die klimatischen Randbedingungen im Bauwerk von besonderer Bedeutung. Alleine die Mörtelrezeptur kann vom Estrichunternehmer beeinflußt werden. Durch die Verwendung eines Zuschlagmaterials mit idealem Kornaufbau in Kombination mit einem trocknungsbeschleunigenden Zusatzmittel (z. B. Mebofix®pro) und einer erdfeucht eingestellten Verarbeitungskonsistenz kann der Wasseranspruch eines Calciumsulfat-Estrichmörtels auf ein Minimum reduziert werden. Die Verantwortung für die Trocknungsbedingungen in einem Bauwerk kann nicht vom Estrichunternehmer übernommen werden.
Unter ungünstigen Klima- und Lüftungsbedingungen trocknet eine Estrichplatte gar nicht aus. Luft kann bis zu einem bestimmten Sättigungsgrad Feuchtigkeit aufnehmen. Diese feuchtigkeitsgesättigte Luft muss aus dem Bauwerk abgeführt werden. Findet kein Luftaustausch statt, kommt der Trocknungsprozess zum Stillstand. Warme Luft kann mehr Feuchtigkeit aufnehmen als kalte Luft. Bei gleicher relativer Feuchtigkeit enthält warme Luft eine größere Wassermenge. Demnach liegen ideale Trocknungsbedingungen vor, wenn kalte Luft in ein Bauwerk gelangt, hier aufgeheizt wird und mit einem deutlich höheren Wassergehalt wieder abtransportiert wird. Solche idealen Bedingungen können in den Wintermonaten erreicht werden.
Im Sommer herrschen oft umgekehrte Verhältnisse. Warme Luft mit einem hohen Wassergehalt gelangt in den Baukörper, wird dort abgekühlt und kann keine Feuchtigkeit mehr aufnehmen. Es kann sogar passieren, dass an der kalten Estrichoberfläche Wasser kondensiert und der Feuchtigkeitsgehalt im Estrich wieder ansteigt.
Die Trocknung von Calciumsulfatestrich kann künstlich beschleunigt werden. Bei der künstlichen Trocknung von Calciumsulfatestrich ist die "Kondenstrocknung" sehr verbreitet. Grundsätzlich ist der zusätzliche Einsatz von Ventilatoren bei einer künstlichen Trocknung zu empfehlen.
Die Kombination aus Trockner und Ventilator führt generell zu einem besseren Trocknungserfolg. Das BEB-Hinweisblatt "Hinweise zur beschleunigten Trocknung von Calciumsulfatestrichen" gibt zu dieser Thematik weitere Informationen. Kommt eine "Kondenstrocknung nicht in Betracht, dann fördert ein mehrfacher täglicher Luftaustausch das Trocknungsverhalten eines Estrichs. Dieses sogenannte Stoßlüften ist 2 bis 3 mal täglich für etwa 10 bis 15 Minuten durchzuführen.
Selbst bei ordnungsgemäßer Ausführung können Risse in einem Estrich entstehen. Kommt es zu Rissen, kann dies vielfältige Ursachen haben: Beispielsweise kann bei einem Heizestrich insbesondere in der Trocknungsphase ein Riss entstehen, wenn beim Heizen sehr kalte Außenluft z. B. durch Fenstertüren partiell auf einen Estrich trifft, oder wenn bei verwinkelten Flächen zu wenig Bewegungsfugen angeordnet werden. Bewegungsfugen dienen dazu, dass Verformungen und Bewegungen des Estrichs nicht behindert werden.
Ansonsten entstehen Spannungen im Estrich, die zu Rissen führen können. Ebenso kann beispielsweise eine zu hohe Vorlauftemperatur einer Fußbodenheizung Risse im Estrich verursachen. Werden Risse fachgerecht mittels Reaktionsharz verschlossen, gilt der sanierte Estrich als rissfrei und somit als technisch mangelfrei.
Damit der Estrich mit Bodenbelägen belegt werden kann, muss das überschüssige Zugabewasser austrocknen können. Geeignete Zusatzmittel, wie z.B. „Mebofix® pro“ bei konventionellem Calciumsulfatestrich oder „Meborapid® pro“ bei Zementestrich, führen zu deutlich verringerten Trocknungszeiten gegenüber einem Estrich ohne Zusatzmittel. Daneben hat das Baustellenklima einen großen Einfluss. Der Estrich darf nicht mit weiteren Baustoffen zugestellt werden.
Zudem muss das an die Raumluft abgegebene Wasser über regelmäßige Lüftung abtransportiert werden. Hilfestellung bietet unser Tool. Optimal ist der Betrieb der Fußbodenheizung in Verbindung mit einer künstlichen Trocknung. Dabei wird auch Wasser aus Wänden und Decken entfernt.