
FAQ – Calciumsulfat-Fließestrich
PRODUKTE / MATERIALEIGENSCHAFTEN
Calciumsulfat-Fließestriche unterscheiden sich heute nur in geringem Maße. Dies betrifft nur die Verarbeitung der Estrichmörtel, aber nicht die Produkteigenschaften für den Endverbraucher. So gibt es beispielsweise Unterschiede hinsichtlich der Verarbeitungskonsistenz durch die Verwendung unterschiedlicher Gesteinskörnungen. Im Endergebnis erreichen jedoch alle am Markt befindlichen Calciumsulfat-Fließestriche vergleichbare Produkteigenschaften.
Die zur Herstellung von Fließestrichen verwendeten Bindemittel sind Naturanhydrit, Synthetischer Anhydrit, Thermischer Anhydrit, Alpha-Halbhydrate sowie Gemische dieser "Calciumsulfate". Diese Bindemittel bzw. Bindemittelcompounds werden entsprechend den Vorgaben der Europäischen Norm DIN EN 13454 geprüft.
Die Bezeichnungen kommen aus unterschiedlichen Normen. CA C25 F5 ist die Bezeichnung nach DIN EN 13813 und gibt die stofflichen und technischen Eigenschaften des noch nicht eingebauten Estrichmaterials an. In diesem Fall CA für Calciumsulfatestrich; C25 ist die Angabe der Druckfestigkeit, hier 25 N/mm²; F5 ist der Wert für die Biegezugfestigkeit, die dieses Estrichmaterial erreicht, hier 5 N/mm². Diese Bezeichnung in der DIN EN 13813 gilt für Calciumsulfatestrich und Calciumsulfat-Fließestrich.
CAF-F5 ist eine Bezeichnung nach der Anwendungsnorm für Estriche DIN 18560. In dieser Norm wird zusätzlich zwischen Calciumsulfatestrich CA und Calciumsulfat-Fließestrich CAF in der Bezeichnung unterschieden. Das Augenmerk der technischen Bezeichnung liegt hierbei ausschließlich auf der Biegezugfestigkeit (hier 5 N/mm²), da die Biegezugfestigkeit die maßgebliche Größe bei der Bemessung von Estrichen auf Dämmschichten darstellt.
TROCKNUNG
Wie alle mineralisch gebundenen Baustoffe muß auch Calciumsulfat-Fließestrich das überschüssige Zugabewasser, das nicht gebunden wird, wieder an die Umgebungsluft abgeben. Calciumsulfat-Fließestrich weist eine günstige Porenstruktur auf, die grundsätzlich eine sehr schnelle Estrichtrocknung erlaubt. Zum zügigen Erreichen der Belegreife von Calciumsulfat-Fließestrich ist eine fachgerechte Trocknung erforderlich. Das bedeutet, dass die Trocknungszeit von der Art und Weise der Lüftung abhängt, sowie durch Inbetriebnahme der Heizung unterstützt wird. Optimal ist die technische Trocknung - z. B. durch Kondensationstrockner - in Kombination mit der Heizung. Ein weiteres, sehr wichtiges Kriterium für die Trocknung von Calciumsulfat-Fließestrich ist die Einhaltung der erforderlichen Estrichdicke; jede Überschreitung führt zu einer deutlichen Verlängerung der Trocknungszeit.
Das 2 bis 3 mal tägliche Stoßlüften für etwa 10 bis 15 Minuten unterstützt das Trocknen der Bauteile Boden, Wand und Decke. Durch das vollständige Öffnen von Fenstern und Türen unter Vermeidung von Zugluft wird sichergestellt, dass ein kompletter Luftaustausch stattfinden kann. Hierbei soll feuchte (warme) Luft durch kühlere Luft ersetzt werden. Diese kalte Luft kann dann beim Erwärmen wieder Wasser aufnehmen. Der mehrfache Luftaustausch pro Tag fördert das Trocknungsverhalten der Bauteile.
PLANUNG / KONSTRUKTION
FUSSBODENHEIZUNG
Detaillierte Informationen zur Inbetriebnahme von Fußbodenheizungen und diverse Aufheizprotokolle finden Sie in unserem neuen Download Center.
Der Grund hierfür liegt in der guten Wärmeleitfähigkeit von Fließestrich, der hundertprozentigen Rohrummantelung (guter Wärmeübergang vom Heizrohr zum Estrich) und der reduzierten Estrichdicke von 35 bis 40 mm über dem Heizrohr gegenüber konventionell verlegtem Estrich mit einer Rohrüberdeckung von mindestens 45 mm.
Besonders bei Fußbodenheizungen bietet sich Fließestrich aufgrund der optimalen Heizrohrumschließung, der hohen Wärmeleitfähigkeit und der geringen Estrichnenndicke besonders an. Der Fließestrich nimmt die Wärme schnell von den Heizrohren an und gibt sie unverzüglich an den Oberbelag bzw. an die Raumluft weiter.
Hierdurch erhält man einen Heizestrich, der energieeffizient ist und schnell auf Temperaturveränderungen reagieren kann. Darüber hinaus begünstigt das bei Fließestrich frühzeitige Aufheizen (7 Tage nach Einbau) einen schnellen Bauablauf. Bei Zementestrich darf frühestens nach 21 Tagen mit dem Aufheizen begonnen werden.