
FAQ – Konventioneller Calciumsulfatestrich
PRODUKTE / MATERIALEIGENSCHAFTEN
Grundsätzlich können wir folgende Empfehlungen aussprechen, die wir auf eine übliche 200 Liter Mischtrommel beziehen:
CA-F4: 75 kg (3 Sack) LANXESS Calciumsulfatbinder CAB 30
300 g Anhydur pro oder 1.000 g Mebofix® pro
300 kg Gesteinskörnung 0/8 mm
CA-F5: 87,5 kg (3,5 Sack) LANXESS Calciumsulfatbinder CAB 30
1.000 g Mebofix® pro
300 kg Gesteinskörnung 0/8 mm
CA-F7: 100 kg (4 Sack) LANXESS Calciumsulfatbinder CAB 30
1.000 g Mebofix® pro
180-200 kg Gesteinskörnung 0/8 mm
50-80 kg Hartsteinsplitt 4/6 mm oder 4/8 mm
Allgemein gilt:
Die Siebline der Gesteinskörnung sollte möglichst nahe der Sieblinie B8 nach DIN 1045 liegen.
Die erforderliche Wasserzugabe hängt von der Siebline der Gesteinskörnung und deren Feuchtegehalt ab. Wir empfehlen eine erdfeuchte Verarbeitungskonsistenz.
Wichtig ist die Zugabe des Zusatzmittels nach der ersten Hälfte der Gesteinskörnung, also noch vor dem Binder und dem Zugabewasser.
Nach Zugabe aller Bestandteile in den Mischer ist auf ein ausreichende Nachmischzeit zu achten, bevor der Estrichmörtel zur Einbaustelle gepumpt wird.
Hier finden Sie ein Video, dass einen guten Eindruck über die Verarbeitung eines konventionellen Calciumsulfatestrichs gibt.
FUSSBODENHEIZUNG
Nein, prinzipiell erfolgt der Estricheinbau gleichermaßen wie bei einem Zementestrich. Die technischen Vorteile eines Calciumsufatestrichs, wie beispielsweise das im Gegensatz zu Zementestrich verformungsfreie Trocknungsverhalten, hat zur Folge, dass ein Calciumsulfatestrich ohne Schwindfugen verlegt werden kann. Eine im Vergleich zu Zementestrich sehr geringe Wärmeausdehnung bietet bei Fußbodenheizung den großen Vorteil, dass auch nur wenige Bewegungsfugen erforderlich sind und somit nahezu fugenlose Estrichkonstruktionen ausgeführt werden können.
Ein weiterer Vorteil eines beheizten Calciumsulfatestrichs besteht darin, dass dieser bereits 7 Tage nach der Verlegung aufgeheizt werden kann (Zementestrich erst nach 21 Tagen!). Unter Verwendung des LANXESS-Estrichzusatzmittels Mebofix® pro kann bereits am 3. Tag nach dem Estricheinbau mit dem Aufheizen begonnen werden.
BODENBELÄGE
Bei handwerklich fachgerecht verlegten Calciumsulfatestrich, der auf Basis von LANXESS Calciumsulfatbinder hergestellt wurde, ist ein Anschleifen aus der Sicht des Estrichlegers nicht erforderlich. Davon ausgenommen sind weiche oder absandende Estrichoberflächen, die z. B. durch Mischfehler oder Überwässerung des Estrichmörtels sowie durch ungünstige raumklimatische Trocknungsbedingungen, Zugluft und/oder zu früher Nutzung entstehen können.
In einem solchen Fall müssen diese mangelhaften Estrichoberflächen nicht nur angeschliffen sondern in der Regel sogar abgeschliffen werden. Das Entfallen des Anschleifens der Calciumsulfatestrich-Oberfläche ist nicht zu verwechseln mit der nach DIN 18365 (Bodenbelagsarbeiten) erforderlichen mechanischen Säuberung des Untergrundes vor einer Belagsverlegung.
Grundsätzlich kann jeder Calciumsulfatestrich mit Pigmenten eingefärbt werden. Da sich ein Calciumsulfatestrich materialbedingt nur wenig verformt und auch bei größeren Flächen meist verlegt werden kann, eignet er sich zur Herstellung eines Sichtestrichs. Das optische Erscheinungsbild eines Calciumsulfat-Sichtestrichs hängt entscheidend von der Gleichmäßigkeit der einzelnen Estrichmischungen ab. Auch die Farbgebung und die Gleichmäßigkeit der eingesetzten Gesteinskörnung beeinflusst die spätere Optik des Estrichs. Von einem baustellengemischten Estrichmörtel darf nicht die Gleichmäßigkeit industriell hergestellter Bodenbeläge erwartet werden. Ähnlich wie z. B. bei Parkett, muss die Oberfläche eines Calciumsulfat-Sichtestrichs nachträglich geschützt werden (beispielsweise durch Versiegelungen oder Beschichtungen).
Die Herstellung von Designestrichen oder Sichtestrichen setzt viel Erfahrung und eine komplexe Baustellenlogistik voraus. Eine Herstellung von Musterflächen und das Vorzeigen von Referenzobjekten sind zu empfehlen. Nähere Hinweise finden Sie z. B. in Hinweisblättern des BEB (Bundesverband Estrich & Belag) unter www.beb-online.de.
PLANUNG/KONSTRUKTION
Nach DIN 18560-2 muss ein konventioneller Caliumsulfatestrich CA-F4 auf Fußbodenheizung mindestens 45 mm Rohrüberdeckung aufweisen. Manchmal steht diese Höhe nicht zur Verfügung, weil z.B. im Altbau feste Anschlusshöhen vorgegeben sind oder die Dämmschicht wegen Rohren auf der Rohdecke dicker ausgeführt werden muss als geplant. Die Estrichnorm lässt zu, dass ein Calciumsulfatestrich auch mit geringerer Rohrüberdeckung eingebaut werden darf.
Dieser Calciumsulfatestrich muss dabei aber eine Prüfung auf Tragfähigkeit und Durchbiegung bestanden haben. Unter Verwendung des LANXESS Estrich-Zusatzstoffes Anhymix® pro lässt sich eine Rohrüberdeckung eines konventionellen Calciumsulfatestrichs von bis 35 mm im Wohnungsbau realisieren. Hierüber liegt ein Prüfzeugnis vor. Bitte beachten Sie die Produktinformation zu Anhymix® pro.
Calciumsulfatestrich auf Basis LANXESS Calciumsulfatbinders können bei höheren Beanspruchungen im Gewerbe- und Industriebau überall dort eingesetzt werden, wo keine Feuchtebeanspruchung vorliegt. Bewährt hat sich der konventionelle Calciumsulfatestrich beispielsweise in öffentlichen Gebäuden, Hotels und Autohäusern.
Bei Lasten bis 5 kN/m² kann die Dicke des Estrichs aus den Estrichnormen DIN 18560-2 oder DIN 18560-4 entnommen werden. Um die Festigkeit eines Calciumsulfatestrichs zu erhöhen, kann beispielsweise das LANXESS Estrichzusatzmittel Mebofix® pro zugegeben werden, womit Festigkeiten bis zu CA-C45-F7 erreicht werden können. Bitte beachten Sie die Produktinformation zu Mebofix® pro.