Dies sind die Zutaten der EU- Chemikalienpolitik
In der EU gestalten viele Akteure die Chemikalienpolitik. Wir zeigen hier die wichtigsten. Unternehmen, die Chemikalien in Verkehr bringen, müssen diese bei der ECHA registrieren – ein zeit- und kostenträchtiger Prozess. Und nicht der einzige, der sehr viel Sorgfalt verlangt.
Unternehmen
Für Unternehmen ist ein stetiges Monitoring der Aktivitäten der Mitgliedstaaten und der Kommission erforderlich. Unternehmen müssen die Anforderungen, Aktivitäten und Nachforderungen der ECHA beachten. Die Registrierung ist mit hohen Kosten verbunden, vor allem für Studien und die Dossiererstellung.
ECHA
Die Europäische Chemikalienagentur ECHA, Helsinki,
- ist zentraler Ansprechpartner für Firmen und Mitgliedstaaten,
- setzt Schwerpunkte in der Chemikalienregulierung,
- verwaltet die Datenbank aller in der EU registrierten Chemikalien,
- bewertet die Registrierungen in puncto Vollständigkeit und Qualität der Daten; die ECHA-Ausschüsse bewerten Verbotsvorschläge, Zulassungsanträge von Unternehmen und geben Stellungnahmen ab.
EU-Kommission
- entwickelt Strategien wie den Green Deal,
- schlägt neue Rechtsvorschriften vor,
- veröffentlicht Aktionspläne,
- trifft Entscheidungen, etwa über Verbote von Chemikalien oder erweiterte Anforderungen an deren Registrierung,
- und ist für die EU-Handelspolitik zuständig.
Die Mitgliedstaaten
- sind wichtige Akteure in der Umsetzung der Chemikalienregulierung,
- bewerten Chemikalien in puncto Risiko,
- machen Vorschläge für Verbote bestimmter Chemikalien,
- legen Rechtstexte unterschiedlich aus und
- bewerten Risiken unterschiedlich.
Zum Beispiel Mesamoll: Dossier eines Weichmachers
Weichmacher machen spröde Materialien biegsam, zum Beispiel, damit sie leichter zu verarbeiten sind oder das Endprodukt die richtige Beschaffenheit und Haptik hat. Als Weichmacher sind einige Naturstoffe und eine Reihe sehr unterschiedlicher Chemikalien geeignet
Es geht auch ohne Phthalate
Viele Weichmacher mit Phthalaten gelten als höchst gesundheitsgefährdend. Etliche davon sind in der EU durch REACH oder andere Verordnungen stark beschränkt oder verboten. Der Grund: Sie können die Fortpflanzung und ungeborene Kinder gefährden. Auch US-Behörden verbannen diese Stoffe. Der Weichmacher Mesamoll von LANXESS ist phthalatfrei. Er wird zum Beispiel in Wasserbetten, Hüpfburgen und Wasserbällen eingesetzt. Mesamoll geliert gut und lässt sich daher bei niedrigeren Temperaturen und in kürzerer Zeit verarbeiten als andere Weichmacher.
Nach der Dokumentation ist vor der Dokumentation
Mesamoll ist bereits seit 2010 bei der ECHA registriert und ist nicht als gefährlich eingestuft. Im Registrierungsdossier müssen Unternehmen beweisen, dass ihre Produkte sicher sind.Dazu gehören:
- Studien,
- umfangreiche Informationen zur Anwendung,
- Hinweise zu sicherer Handhabung, Schutzkleidung und Erster Hilfe,Anweisungen zu Lagerung, Transport und Entsorgung sowie für den Brandfall und Lecks.
Das kostet eine Registrierung
Je nach Menge der Chemikalie ist ihre Registrierung bei der ECHA unterschiedlich teuer. Die meisten LANXESS-Additive werden in großen Mengen (mehr als 1000 Tonnen pro Jahr) für den Weltmarkt produziert. Es können knapp 2,6 Millionen Euro an Registrierungskosten pro Chemikalie zusammenkommen, etwa für
- Kosten für Studien: ca. 2,3 Millionen Euro,
- Kosten für die Erstellung des Dossiers: bis zu 250.000 Euro und für
- Gebühren: ca. 25.000 Euro.