Luftaufnahme eines weißen Sportbootes an einem Sommertag. Motorboot drehen Schleife acht auf dem Meer machen metaverse Unendlichkeit Zukunft Konzept.

Circular Economy

Den Wandel der Gesellschaft hin zu einer nachhaltigen, ressourceneffizienten und kohlenstoffneutralen Wirtschaft unterstützen.

Seit Jahrzehnten setzt sich die chemische Industrie für die Optimierung komplexer Produktionssysteme ein. Dies beinhaltet den Rohstoff- und Energieeinsatz, die daraus resultierenden Kosten sowie die Auswirkungen auf Umwelt und Klima. Durch ihre Innovationsfähigkeit wurden Ressourcen- und Klimaeffizienz kontinuierlich verbessert und haben zu großen ineinander greifenden „Verbund“-Strukturen geführt. 

Die gegenwärtige Aufstellung der chemischen Industrie beruht auch heute noch stark auf fossilen Ressourcen. Während sich die Umstellung auf ausgewählte Kreislaufansätze vielleicht einfach bewerkstelligen lässt, stellt die Schaffung einer echten Circular Economy einen Paradigmenwechsel dar, der von allen beteiligten Anspruchsgruppen enorme Anstrengungen erfordert.
In einer zirkulären Welt wird die Industrie etablierte Prozesse überdenken müssen, um von einem linearen Ansatz nach dem Prinzip „Nehmen-Herstellen-Verwenden-Entsorgen“ zu einem Kreislaufansatz zu gelangen. Die chemische Industrie steht im Zentrum langer Wertschöpfungsketten. Heute bezieht sie ihre Ressourcen aus der Öl- und Gasindustrie, aus dem Bergbau und zum Teil aus der Landwirtschaft. Rohstoffe werden zu chemischen Grundstoffen und Zwischenprodukten verarbeitet, aus denen dann in weiteren Verarbeitungsschritten funktionale Chemikalien wie Additive oder Werkstoffe werden. OEMs stellen aus diesen Werkstoffen Teile oder fertige Güter her, die genutzt werden (und einen Zweck erfüllen) und schließlich als Abfall enden.

Als ein führendes Chemikalienunternehmen glauben wir, dass es bei der Circular Economy um mehr als einfach nur um Recycling geht – es geht vielmehr um eine Transformation des gesamten Wertschöpfungssystems, um eine nachhaltige und kohlenstoffneutrale Gesellschaft zu erreichen.
LANXESS

Dies schließt den gesamten Produktlebenszyklus ein und kann nur in enger Zusammenarbeit innerhalb von Wertschöpfungsnetzwerken geschehen. Dies beginnt mit dem Einsatz von Rohstoffen und endet mit einem ressourceneffizienten und umweltfreundlichen Recyclingmechanismus für Produkte. Die chemische Industrie wird ein starker Wegbereiter für zirkuläre Lösungen sein – insbesondere durch chemisches Recycling von Erzeugnissen. 

Chemisches Recycling – also die Umwandlung von Abfällen in Rohstoffe – ist ein wichtiger Ansatz zur Förderung der Ressourceneffizienz und Emissionsvermeidung, weil hierdurch Abfälle zurück in die Wertschöpfungskette geführt werden. Bei chemischem Recycling werden z. B. Kunststoffabfälle in chemische Grundstoffe zerlegt, die bei der Herstellung neuer Produkte als Rohstoff in Primaware-Qualität verwendet werden können. Vor allem Kunststoffe, die zum überwiegenden Teil auf fossilen Energieträgern basieren, bieten einen wichtigen Ausgangspunkt für chemisches Recycling. LANXESS erforscht zurzeit Methoden für chemisches Recycling. 

LANXESS unterstützt die Umstellung der gesamten Wertschöpfungssysteme, mit dem Ziel einer nachhaltigen, kohlenstoffneutralen und ressourceneffizienten Gesellschaft, mit unseren Produkten und Klimamaßnahmen wie unserer Initiative „Klimaneutral 2040“. Wir sind überzeugt, dass die Circular Economy, die auf einem kompletten Lebenszyklusansatz basiert, eine wesentliche Voraussetzung für die erfolgreiche Umstellung auf eine nachhaltige kohlenstoffarme Wirtschaft in Europa ist und einen Beitrag zur Verwirklichung der Ziele des Pariser Klimaabkommens sowie der UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung leistet.

Außerdem ist LANXESS entschlossen, die Freisetzung von Kunststoffen in die Umwelt zu verhindern. Aus diesem Grund haben wir uns dem Programm „Operation Clean Sweep“ angeschlossen.
Als Mitglied von PlasticsEurope hat LANXESS außerdem die freiwillige Verpflichtung „Plastics 2030“ unterzeichnet. „Plastics 2030“ soll: 

 
  • die Freisetzung von Kunststoffen in die Umwelt durch ein stärkeres Engagement innerhalb und außerhalb unserer Branche verhindern 
  • die Ressourceneffizienz durch die Beschleunigung von Innovationen im gesamten Lebenszyklus von Produkten verbessern
  • die Zirkularität von Kunststoffverpackungen verbessern, indem bis 2040 die Wiederverwendung, das Recycling und/oder die Verwertung aller Kunststoffverpackungen in der gesamten EU zu 100 % erreicht werden (60 % bis 2030).

Verschiedene Stufen der Zirkularität

Wiederverwendung und Reparatur

Konsumgüter und sogar Chemikalien (z. B. Lösemittel) lassen sich mieten und wiederverwenden. Viele neue Geschäftsmodelle wie die Wiederverwendung von Lebensmittelverpackungen werden derzeit entwickelt.

Mechanisches Recycling

Hiermit bezeichnet man in der Regel die mechanische Trennung, ohne die chemische Struktur des Materials zu verändern. Mechanisches Recycling kommt seit langem zum Einsatz und beinhaltet das Sammeln, Trennen, Mahlen, Schmelzen, Sortieren, Waschen oder Filtern. Der Grund dafür, warum mechanisches Recycling nicht in jedem Fall geeignet ist, ist die Zersetzung des Materials während seiner Lebensdauer. Dies geschieht hauptsächlich durch Oxidation. Außerdem eignen sich nur saubere und sortenreine Kunststoffe für mechanisches Recycling.

Chemisches Recycling

Chemisches Recycling wird in einer Circular Economy voraussichtlich eine wesentliche Rolle spielen. Das allgemeine Ziel bei chemischem Recycling besteht darin, Monomere oder petrochemische Rohstoffe zu gewinnen und unsortierte Abfallströme wieder für die chemische Industrie aufzuwerten. Mit unterschiedlichen Methoden wird das Material in chemische Bausteine zerlegt. Zu den Methoden gehören:

  • Depolymerisation: Umwandlung von Makromolekülen in ihre Bestandteile: die Monomere. Der Wert der Monomere bleibt erhalten.

  • Pyrolyse: ist der Prozess der leichten thermischen Zersetzung. Das Polymer wird in Monomere und oft auch wieder in chemische Grundstoffe zerlegt. Das Verfahren kann bei unsortierten und verunreinigten Abfallströmen eingesetzt werden. Das entstehende Material kann wieder als Rohstoff für chemische Wertschöpfungsketten eingesetzt werden.

  • Gasifizierung: ist der Prozess der starken thermischen Zersetzung. Das Verfahren ist für unsortierte und sogar hochgradig verunreinigte Abfallströme geeignet. Organische Materialien werden in sogenanntes Syngas oder leichte Rohstoffe umgewandelt. Die Gasifizierung ermöglicht es, chemische Materialien wieder von Grund auf herzustellen.

Durch chemisches Recycling können Abfälle verarbeitet werden, die für mechanisches Recycling zu komplex oder zu stark verunreinigt sind.

LANXESS

Klimaneutrale und zirkuläre Produkte

Wir wollen zu einer Transformation des gesamten Wertschöpfungssystems hin zu einer ressourceneffizienten und klimaneutralen Gesellschaft beitragen. Auf dem Weg zu klimaneutralen und zirkulären Produkten fokussieren wir uns auf drei sich zum Teil überlappende Handlungsfelder.
LANXESS AG
Viel wesentlicher für den PCF als die Scope-1- und Scope-2-Emissionen sind häufig die Scope-3-Emissionen der eingekauften Güter, also unserer Rohstoffe. Auf sie entfallen in der Chemieproduktion oft mehr als 50 % des PCF. Daher legen wir einen strategischen Fokus auf den Einkauf nachhaltiger Rohstoffe mit einem reduzierten CO2-Fußabdruck. Der Wandel weg von klassischen, oftmals fossilen Rohstoffen hin zu nachhaltigen Quellen bewirkt dabei nicht nur eine Reduktion von Treibhausgasemissionen, sondern macht unsere Wertschöpfungsketten darüber hinaus unabhängiger von bestimmten begrenzten Quellen.

LANXESS Produkte werden fast ausschließlich an Industriekunden verkauft. Erst diese oder nochmals nachgelagerte Kunden produzieren daraus Endprodukte für eine Vielzahl verschiedener Märkte. Im Hinblick auf die Schließung von Kreisläufen bedeutet dies, dass bei unseren Produkten mitunter sehr lange Zeiträume zwischen der Produktion und dem Ende des Lebenszyklus liegen. In einem ersten Schritt fokussieren wir uns daher auf das, was wir als Unternehmen selbst in der Hand haben: Wir arbeiten darauf hin, die „Kreislauf-“ bzw. „Recyclingfähigkeit“ aller unserer Produkte sicherzustellen, damit sie geeignet sind für ein umweltfreundliches Recycling. Um zu verstehen, welche Anforderungen an die „Recyclingfähigkeit“ unserer Produkte zu stellen sind, ist es wichtig zu analysieren, welche Funktion unsere Moleküle in ihrer finalen Verwendung haben und in welchen Kreislaufströmen (biologisch oder technisch) sie zirkulieren.
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