
Das gelb-orangene Wunder aus den Tropen
Sie sind unverzichtbar für jeden Wald, befinden sich in unserer Medizin und sind essentiell für kulinarische Genüsse wie Brot und Bier, aber kaum einer möchte sie im Zimmer haben – die Rede ist von Pilzen, den kleinen Wundern der Natur.
Neben Tieren und Pflanzen gelten sie als eigene Gruppe der Lebewesen. Für das Funktionieren des Ökosystems in beispielsweise Wäldern nehmen Pilze eine unersetzliche Rolle an. Sie wandeln abgestorbene pflanzliche sowie tierische Stoffe in Nährstoffe um, die dann an den Erdboden weitergegeben werden und von lebenden Organismen wiederum aufgenommen werden. Pilze beschäftigen die Menschheit seit Jahrtausenden und sind trotz ihrer funktionellen Vielfältigkeit und ihres faszinierenden Daseins oft übersehen und unerforscht. Nicht ohne Grund nimmt man an, dass circa 1,5 Millionen Pilzarten unentdeckt sind.
Doch das gilt nicht für das Dortmunder Team von IMD Natural Solutions. Das hat sich nämlich mehr als intensiv mit den gelegentlichen Einzellern beschäftigt und aus dem sogenannten Süßen Osmanthus-Ohr Pilz den Wirkstoff für Nagardo®, ein innovatives und nachhaltiges Konservierungsmittel für alkoholfreie Getränke, hergestellt. Das Konservierungsmittel gewährleistet die längere Haltbarkeit und Frische von Getränken - und das rein natürlich. Wir haben dem Team von IMD einen Besuch abgestattet und uns selber ein Bild gemacht.
Doch das gilt nicht für das Dortmunder Team von IMD Natural Solutions. Das hat sich nämlich mehr als intensiv mit den gelegentlichen Einzellern beschäftigt und aus dem sogenannten Süßen Osmanthus-Ohr Pilz den Wirkstoff für Nagardo®, ein innovatives und nachhaltiges Konservierungsmittel für alkoholfreie Getränke, hergestellt. Das Konservierungsmittel gewährleistet die längere Haltbarkeit und Frische von Getränken - und das rein natürlich. Wir haben dem Team von IMD einen Besuch abgestattet und uns selber ein Bild gemacht.

Wie eine Pilzfarm sieht das Gebäude der IMD Natural Solutions in Dortmund auf den ersten Blick nicht aus – ein eher unscheinbares Bürogebäude mit einer Fassade aus Stein und Glas. Und doch: Hier forschen Jens Bitzer und sein Team an dem tropischen Pilz und entwickelten das sensationelle Produkt „Nagardo®“.

Die sogenannte „Masterzelldatenbank“, also der Urpilz, liegt am Boden eines mit Stickstoff gefüllten Kessels in einer gelblich-milchigen Lösung. Aus ihr werden Partien für die Produktion abgeteilt und weiterverarbeitet. Bitzer berichtet, dass der Pilz es dem Team auch mal schwer gemacht hat: „Damit er genau die Substanz produziert, aus der wir später unseren Wirkstoff gewinnen können, müssen wir ganz spezielle Bedingungen schaffen. Allein daran haben wir mehrere Jahre getüftelt.“

Hinter der Erfolgsgeschichte des 2018 in Nordamerika erstmals zugelassenen Nagardo® stecken insgesamt mehr als zehn Jahre Entwicklungsarbeit. Seinen Anfang findet das Produkt in einer Screening-Bibliothek mit circa 100.000 anderen Naturstoffen und Extrakten auf der Suche nach einem Wirkstoff, aus dem sich das erste natürliche Konservierungsmittel herstellen lässt. Und hier beweist der kleine gelb-orange Pilz seine Macht und setzte sich durch. Beeindruckt von seiner Wirkung gegen Hefen, Schimmelpilzen und Bakterien berichtet Bitzer „wir hatten sofort das Gefühl, einen Volltreffer gelandet zu haben.“

Weil alles rein natürlich ablaufen sollte, das heißt ohne die Veränderung der molekularen Struktur oder den Einsatz gewisser Chemikalien, erwies sich die Kultivierung des Pilzes sowie der Aufbau des Produktionsprozesses anfangs als aufwendig. „Deshalb waren zum Beispiel Lösungsmittel tabu, und es war auch klar, dass wir den Pilzstamm nicht gentechnisch optimieren wollten“, erklärt Janmarc Heitmann, Leiter der Business Line Beverage Technology in der BU MPP, zu der die Dortmunder gehören. Der Produktionsprozess gestaltet sich also wie folgt: filtrieren, ansäuern, waschen, neutralisieren, trocknen – so entsteht also das Pulver.

Und wie kommt es dann ins Getränk? Weil die Dosierungsmenge je nach Getränk variiert, treffen täglich Getränkeproben aus aller Welt ein. „Wir passen die Dosierung individuell an jede Getränkeformulierung an“, erklärt Labormitarbeiter Malte Aplienz. Schon mehr als 1.000 Getränkeproben haben den Analyseprozess durchlaufen.


Doch manche Getränke fordern die Getränkespezialisten heraus, sie sind schwieriger zu konservieren als andere. „Vor allem asiatische Eistees sind schwierig“, berichtet Aplienz. Seine Kollegen und er haben glücklicherweise einen Trumpf im Ärmel: die Kombination von Nagardo® und Velcorin®. Diese ist besonders effizient und bringt einen Synergieeffekt hervor. „Rund 90 Prozent unserer Nagardo®-Kunden setzen beide Produkte ein“, berichtet Heitmann. „Durch den Synergieeffekt konnten wir viele Verbesserungen umsetzen. Zum Beispiel konnten Getränke aus der Kühlkette genommen werden.“ Nicht nur die raffinierte Wirkung des Produkts, sondern auch der Trend zu gesunden Lifestyle-Produkten wirken sich vorteilhaft aus. Denn Nagardo® kann es Getränkeherstellern ermöglichen, beliebte Natural Claims zu verwenden. Es hat sich also bewiesen, dass Glykolipide eine Wirksamkeit haben, die nur die Natur bieten kann – im Vergleich zu den üblicherweise verwendeten synthetischen Konservierungsmitteln ist eine bis zu 50-mal geringere Dosierung ausreichend.

Das Team um Nagardo® ist Teil des Marktbereichs Natural Antimicrobials - neben den Dortmundern arbeitet ein großes Team aus Product Management, Regulatory Affairs, Business Development, der Anwendungstechnik und dem Management an dem globalen Rollout und der Zulassung in weiteren Ländern. Deswegen füllen Getränke wie eine Inca-Cola aus Mexiko und ein peruanisches Erfrischungsgetränk aus Purpurmais Aplienz‘ Laborkühlschrank. Zudem erforscht der Marktbereich weitere Anwendungsmöglichkeiten für Nagardo®. „Vor allem der Food-Bereich ist für uns natürlich spannend“, Heitmann ist sich sicher, dass der orangefarbene Pilz bald wieder für Neuigkeiten sorgen wird.
Nagardo®
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