JETZT KOMMEN TERMINALS

Deutschland muss unabhängig vom russischen Erdgas werden. Darin sind sich Politik und Industrie einig. Flüssiggas (LNG) fällt dabei eine Schlüsselrolle zu. LANXESS fordert für den Standort Brunsbüttel seit Jahren einen LNG-Terminal – und sieht sich jetzt bestätigt.

Deutschland braucht Gas – und eine der wenigen Möglichkeiten, auf dem Weltmarkt kurzfristig zusätzliche Gasmengen zu beschaffen, ist der Einkauf verflüssigten Erdgases (LNG). Transportiert wird es mit Schiffen. Das Pro-blem: In Deutschland gibt es bislang keinen Terminal. Ein neues Gesetz soll jetzt den Bau dieser Anlagen beschleunigen. Noch in diesem Jahr sollen zwei von künftig vier schwimmenden LNG-Terminals in Betrieb gehen. Eine Anlage in Wilhelmshaven, eine weitere in Brunsbüttel. Allein der schwim-mende Terminal in Wilhelmshaven könnte laut niedersächsischem Umwelt-ministerium bis zu 20 Prozent der jährlichen Gasimporte aus Russland ersetzen.

Außenseiter Deutschland

Die meisten europäischen Länder haben frühzeitig auf LNG-Terminals gesetzt und damit eine Alternative zu den Gasleitungen aus Russland geschaffen. Deutschland steht jetzt unter Zeitdruck. Bis Ende 2022 sollen schwimmende LNG-Terminals in Brunsbüttel und Wilhelmshaven bereitstehen und die Gas-versorgung sichern. 

LNG Terminals Deutschland
Quelle Grafik: Statista-Recherche

LNG-Anbindung für LANXESS

Auch ein direkter LNG-Anschluss des LANXESS-Standorts Brunsbüttel rückt nun endlich in greifbare Nähe. „Seit sechs oder sieben Jahren sitze ich in der Werksleiterrunde mit Vertretern der Politik zusammen und wir reden über den LNG-Terminal. Dass er jetzt kommt, ist erfreulich“, sagt LANXESS-Betriebsleiter Frank-Michael Bohnen. Der ChemCoast Park liegt an der Elbe und dem Nord-Ostsee-Kanal und profitiert auch von seiner Nähe zu Hamburg. Bereits Ende April stimmte der Landtag in Schleswig-Holstein für die Änderung des Landeswassergesetzes, um den neuen Flüssiggas-Terminal auch dann weiterbauen zu können, wenn Gerichte noch über mögliche Klagen entscheiden müssen. Und es soll sogar noch schneller gehen. Dem Entwurf zum LNG-Beschleunigungsgesetz zufolge sollen bestimmte Anforderungen für die Genehmigung der Terminals ausgesetzt werden dürfen – etwa bei der Umweltverträglichkeitsprüfung.


Dr. Hubert Fink, LANXESS-Vorstandsmitglied
›› Die sichere Energiever- 
sorgung unserer 
Produktionsanlagen hat 
für uns höchste Priorität. 
Deshalb begrüßen wir 
den Bau des LNG-Terminals 
an unserem Standort in 
Brunsbüttel. Damit ist 
unsere Energieversorgung 
dort gesichert. «

 

Die High-Speed-Regelung gilt sowohl für schwimmende als auch landge-bundene LNG-Terminals. Der feste LNG-Terminal in Brunsbüttel soll Anfang 2023 stehen. Für LANXESS ist das eine gute Nachricht. „Das Gas im Termi-nal wird ins europäische Gasnetz eingespeist und wir werden einen direkten Anschluss an den Terminal bekommen. Damit ist unsere Energieversorgung gesichert“, betont Bohnen.

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