Die Massenbilanzierung – ein bahnbrechendes Konzept für die Einführung von nachhaltigen Rohstoffen
Was es mit Massenbilanzierung auf sich hat
Bei der Massenbilanzierung handelt es sich um eine Methode zur Etablierung einer „Chain-of-Custody“, die es ermöglicht, chemische Produkte mit gleichbleibender Qualität und gleichbleibenden Eigenschaften im selben Produktionsprozess mit unterschiedlichen Ausgangsstoffen herzustellen. Dies ist besonders wichtig im Zusammenhang mit einer nachhaltigen Produktion, bei der die Verwendung unterschiedlicher Rohstoffe und der damit verbundene Kohlenstoff-Fußabdruck erhebliche Auswirkungen auf die Nachhaltigkeitsleistung des Endprodukts haben kann. Die Massenbilanzierung ist ein entscheidendes Instrument, um nachhaltige Inputfaktoren zu verfolgen, ihren Wert greifbar zu machen und damit den Übergang zu nachhaltigeren Produkten zu beschleunigen.
Massenbilanzierung ermöglicht die Substitution herkömmlicher Rohstoffe wie Erdöl, Erdgas oder Kohle durch alternative Rohstoffe wie landwirtschaftliche Abfälle, forstwirtschaftliche Rückstände, feste Siedlungsabfälle und Kreislaufstoffe. Bei bestimmten Verfahren wie der Elektrolyse kann auch die Nutzung erneuerbarer Energiequellen wie Wind, Sonne, Wasser oder Erdwärme Teil des geschaffenen Chain-of-Custody-Modells sein.
Beim Massenausgleich werden die verschiedenen Inputs und Outputs eines chemischen Prozesses gemessen und verfolgt, um sicherzustellen, dass die Gesamtmasse des Systems ausgeglichen ist.
Diese Technik ist daher eine wichtige Methode, um Teile des Ausgangsmaterials durch biobasierte Alternativen zu ersetzen und sie entsprechend den Nachhaltigkeitsanforderungen der Kunden zu vermarkten, ohne eine separate Produktionsanlage errichten zu müssen.
Wie Massenbilanzierung bei LANXESS eingesetzt wird
LANXESS erforscht aktiv die Verwendung alternativer und biobasierter Rohstoffe bei der Herstellung von Chemikalien, um die Auswirkungen auf die Umwelt zu verringern und einem Kundenstamm gerecht zu werden, der zunehmend nach kohlenstoffarmen Alternativen zu etablierten Produkten verlangt. Durch die Zuordnung von Massenbilanzwerten zu seinen Produkten kann LANXESS Transparenz über die Herkunft der in der Produktion verwendeten Rohstoffe schaffen und die Verwendung nachhaltiger Rohstoffe für seine Kunden sichtbar machen.
Neben der Zuordnung von Massenbilanzwerten zu seinen Produkten nutzt LANXESS auch Zertifizierungssysteme Dritter, um die Nachhaltigkeit und Rückverfolgbarkeit seiner Rohstoffe zu überprüfen.
So nutzt LANXESS beispielsweise das ISCC-System (International Sustainability and Carbon Certification), um die nachhaltige Produktion seiner biobasierten Rohstoffe zu zertifizieren.
Der Einsatz von alternativen und biobasierten Rohstoffen in den Produktionsprozessen von LANXESS ist ein Beleg für das Engagement des Unternehmens für Nachhaltigkeit und Innovation. Durch die Entwicklung und Herstellung dieser Produkte leistet LANXESS einen Beitrag zu einer nachhaltigeren Zukunft der chemischen Industrie.
ISCC – ein weltweit anerkanntes Zertifizierungssystem
ISCC (International Sustainability and Carbon Certification) ist ein weltweit anerkanntes Zertifizierungssystem, das die Nachhaltigkeit der Produktion von Chemikalien und anderen biobasierten Produkten entlang der Wertschöpfungskette gewährleistet. Das ISCC-Zertifizierungssystem bietet einen umfassenden Rahmen für die Bewertung der Nachhaltigkeit von Produkten und ihren Produktionsprozessen, einschließlich der verwendeten Rohstoffarten und ihrer jeweiligen Kohlenstoff-Fußabdrücke.
Die Rolle von ISCC bei der Herstellung von Chemikalien besteht darin, den Kunden die Sicherheit zu geben, dass das Produkt nachhaltig produziert wurde und strenge Umwelt- und Sozialstandards erfüllt. Die ISCC-Zertifizierung deckt die gesamte Lieferkette ab, von der Produktion der Rohstoffe bis zum Endprodukt. Dazu gehört auch die Bewertung der ökologischen und sozialen Auswirkungen, einschließlich Landnutzung, Treibhausgasemissionen, Wassernutzung, biologische Vielfalt und Arbeitsrechte.
ISCC spielt eine wichtige Rolle bei der Förderung nachhaltiger Produktionsverfahren für biobasierte Produkte. Es bietet einen standardisierten Ansatz zur Bewertung der Nachhaltigkeit und trägt zur Schaffung von Transparenz und Verantwortlichkeit in der gesamten Lieferkette bei. Durch die Einhaltung der ISCC-Zertifizierungsstandards können Unternehmen ihre ökologische und soziale Leistung sowie die Reduzierung des CO2-Fußabdrucks gegenüber Kunden und anderen Interessengruppen dokumentieren.
ISCC bei LANXESS
Wir bei LANXESS haben frühzeitig damit begonnen, den ISCC-PLUS-Standard (International Sustainability and Carbon Certification) zu nutzen, um nachhaltige Produkte und Anlagen zu zertifizieren. Wir erkennen die Bedeutung von Umweltverantwortung an und arbeiten eng mit unseren Rohstofflieferanten zusammen, um sicherzustellen, dass wir die Nachhaltigkeit entlang der gesamten Wertschöpfungskette vorantreiben.
Im Jahr 2022 haben wir die ersten wichtigen Produktionsstätten zertifiziert, und wir planen, 2023 weitere zu zertifizieren. Wir werden ISCC entsprechend den Markt- und Kundenanforderungen weiter ausbauen und umsetzen.
Unsere Entscheidung, ISCC PLUS als Standard für unseren Zertifizierungsprozess zu verwenden, spiegelt unser Engagement für Nachhaltigkeit und umweltbewusste Praktiken wider. Wir wissen, wie wichtig es ist, unseren CO2-Fußabdruck zu verringern und nachhaltige Produktionsverfahren in der chemischen Industrie und in der gesamten Lieferkette zu fördern. Durch die Zertifizierung unserer nachhaltigen Produkte nach dem ISCC PLUS-Standard können wir unseren Kunden die Gewissheit geben, dass unsere Produkte nachhaltig produziert werden und strenge Standards erfüllen.