
MIT HOPFEN UND HERZBLUT
Die Idee für seinen Berufswunsch entstand – wer hätte es gedacht – aus einer Bierlaune heraus. „Nach einem Ausgeh-Abend mit Freunden kurz vor dem Abitur hatte ich am nächsten Tag einen Termin im Berufsinformationszentrum. Scherzhaft habe ich gefragt: Gibt’s auch Berufe mit Bier? Und der Berater zog tatsächlich eine Info-Mappe über den Studiengang Brauwesen und Getränketechnologie an der TU München aus dem Schrank“, erinnert sich Dahmen. „Das hörte sich interessant an, sodass ich mich tatsächlich ziemlich schnell dafür entschieden habe.“
VON DER BIERLAUNE ZUR BERUFUNG
Ebenso schnell überzeugt war er ein paar Jahre später, als ein ehemaliger Studienkollege ihn fragte, ob er nicht Lust habe, im Technischen Support für Velcorin® und Nagardo® bei LANXESS zu arbeiten.

„Die Kombination aus Anwendungstechnik und Beratung sowie die große Bandbreite an Produkten, für die wir zugelassen sind, gefallen mir an meinem Job besonders gut.“
Ob Fruchtsaft, Limo oder Wein – Dahmen kennt sich aus. Doch privat schlägt sein Herz vor allem für das kühle Blonde. Vor fünf Jahren ging für ihn daher ein Traum in Erfüllung. „Wir sind damals in ein Haus mit Garten gezogen und hatten endlich genug Platz, sodass ich mir eine eigene kleine Brauanlage zulegen konnte“, sagt er. Seitdem stellt er dort jährlich knapp 200 Liter Gerstensaft her, vom Hefeweizen im Sommer bis zum Dunkelbier im Winter.
ES GEHT AUCH OHNE
Maischen, Läutern, Kochen, Abkühlung und Gärung – ein gutes Bier benötigt für ihn vor allem eins: Geduld. Rund sechs bis zwölf Wochen dauert es je nach Sorte, bis das erste Glas verkostet werden kann. Gerade lagert im Kühlraum im Keller eine ganz neue Kreation: das erste alkoholfreie Bier aus den heimischen Kesseln. An dem Rezept hat Dahmen länger getüftelt.
„Alkoholfreies Bier ist im Vergleich zu normalem Bier deutlich herausfordernder in der Herstellung.“
„Wie von vielen kleinen und mittelständischen Brauereien genutzt, empfiehlt sich die Verwendung einer speziellen Hefe, die nur bestimmte Zucker verstoffwechseln kann“, berichtet der Experte. „Aber ohne Alkohol fehlt dem Getränk der natürliche Schutz, sodass es deutlich anfälliger für Keime ist. Ist das Fass einmal am Zapfhahn angeschlossen, ist alkoholfreies Bier daher nur 2 bis 3 Tage haltbar.“
Zum Glück gibt es Nagardo®, das seit kurzem in der EU für alkoholfreies Bier zugelassen ist. Mit den übrigen Litern, die Freunde und Familie übriggelassen haben, will Dahmen nun auch prüfen, wie sich das natürliche Konservierungsmittel in seinem Bier verhält. „So kann ich unseren Kunden später sicherlich noch weitere wertvolle praktische Hinweise geben“, sagt er. Natürlich teilt er dieses Wissen auch mit seinem Team bei LANXESS – genau wie eine kleine Kostprobe.

VOM GARTEN IN DEN GÄRKELLER
Die Nachfrage ist groß, sodass die Braukessel im Gartenhäuschen auch in den kommenden Sommermonaten gut gefüllt sein werden. Besonders freut sich Dahmen auf eine Sorte: „Ende August ist der Hopfen in unserem Garten reif. Wir hoffen, dass die Ernte auch dieses Jahr für rund 40 Liter feinherbes Pils reicht. Mit eigenen Rohstoffen zu brauen, ist dann noch einmal etwas ganz Besonderes.“
