Nachhaltiger Straßenbau für sicheres Fahren
Die Straße der Zukunft: Es gibt sie. Aktuell ist es nur eine kleine Teststrecke: ein Stück der Landesstraße 1134 bei Mühlacker, Baden-Württemberg. 120 Meter ist sie lang und 3,50 Meter breit. Das Besondere an ihr ist die Asphaltmischung. Sie enthält Bitumen mit Gummi aus alten Reifen. Damit der Mix funktioniert, wurde ein neuartiges Additiv von LANXESS hinzugefügt.
Bitumen, der Zauberstoff im Asphalt
Gestein, Bitumen, Zusatzstoffe und Luft – das sind die Grundzutaten für Asphalt. Bitumen wird in verschiedenen Härtegraden hergestellt. Je nachdem, wie fließend oder hart das Bitumen ist und je nach Mischung der Grundstoffe, entstehen Straßenbeläge für unterschiedlichste Nutzungen. Auch in welcher Region und in welchem Klima Asphalt verbaut ist, all dies stellt spezielle Anforderungen.
- Bitumen, und damit auch Asphalt, ist bei üblichen Temperaturen hart. In heißen Sommern kann es sich jedoch verformen, etwa wenn viele Schwerlaster eine Strecke befahren.
- Härteres Bitumen ist formbeständiger. Das bedeutet zugleich: Der entsprechende Asphalt lässt sich nicht so leicht verdichten – die Walzen haben mehr zu tun!
- Flüsterasphalt ist besonders offenporig. Er schluckt daher Reifengeräusche und leitet Regen schnell ab.
- Eingefärbter Asphalt grenzt Radwege von Straßen ab und lenkt Verkehrsströme. Mehr noch: Er hat Signalwirkung an Gefahrstellen oder kann Flächen attraktiv machen.
Je nach Asphaltart variiert die „Rezeptur“ der Mischung. Die Additivrezeptur, die für eine gute Verbindung von Bitumen und Altgummi sorgt, ist entsprechend angepasst
So wird Bitumen elastisch
Gummi ist ein Polymer. Polymere helfen, Bitumen zu modifizieren. Sie
- geben dem Bitumen Elastizität,
- verbessern indirekt die Drainage und verhindern damit Aquaplaning,
- verlängern die Haltbarkeit des Straßenbelags, sodass Wartungsarbeiten und Baustellen seltener sind, und
- lassen weniger Spurrillen und Risse entstehen.
Polymere, wie Gummi, machen etwa bis zu 15 Prozent des Bitumenanteils im Asphalt aus. „Gummi aus Altreifen zu verwenden, schont Ressourcen“, sagt Dr. Thomas Klein. Allein in Deutschland werden jährlich rund 500.000 bis 600.000 Tonnen Altreifen entsorgt.
Massiv Energie und Zeit sparen
Die Teststrecke bei Mühlacker soll die Nutzung von Recyclingmaterial im Straßenbau voranbringen. So viel ist jetzt erwiesen: Bitumen, Altgummi, der LANXESS-Zusatzstoff BA CR 36 sowie Gestein ergeben zusammen eine gute Verbindung. Das Institut für Straßen- und Eisenbahnwesen des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) hat schon im Dezember 2020 attestiert: Der Asphalt erfüllt die Anforderungen für die Nutzung im Straßenbau. Das von LANXESS entwickelte Additiv ist in Europa und den USA bereits patentrechtlich geschützt.
Das kann unser Additiv:
- Es sorgt dafür, dass sich das Altreifengummi gut mit Bitumen im Asphaltmischwerk vermischt. Gummimodifiziertes Bitumen muss somit kein separater Arbeitsschritt mehr sein. Das macht die Herstellung günstiger.
- Gleichzeitig bleibt die Elastizität erhalten, die durch den Gummizusatz zum Bitumen erreicht wird. Das ist wichtig für die Rückformung der Asphaltdecke unter Last, zum Beispiel, wenn im Sommer schwere Lkw auf der Straße sind.
„Viele Asphaltmischwerke sind bereits auf unseren Zusatzstoff aufmerksam geworden“, sagt Dr. Thomas Klein.
Die Zukunft gehört der intelligenten Straße
Mehr Recyclat verwenden. Asphalt mit weniger Energie herstellen. Diese Trends prägen den Straßenbau. Niedrigtemperaturasphalt ist ein Ergebnis der Entwicklungen. Und es gibt noch viele weitere Möglichkeiten, den Straßenbau nachhaltiger zu machen – LANXESS treibt solche Lösungen voran. So stellten die LANXESS-Spezialisten zusammen mit dem KIT kürzlich beim „Eurobitume und Euroasphalt“-Kongress die bisherigen Arbeiten zur Gummimodifikation von Asphalt vor. Auch die Wiederverwendung von Altasphalt beim Straßenneubau war ein zentrales Thema.
Seien Sie mit uns gespannt, was die Straße der Zukunft ausmacht!