Dürre und Trockenheit wegen Wassermangel

Earth Overshoot Day.
Wie schaffen wir die Wende?

28. Juli. Earth Overshoot Day. Ab diesem Tag gehen wir 2022 unserer Erde an die Substanz: der Tag, an dem der Verbrauch bzw. die Nachfrage nach Rohstoffen die Kapazität der Erde übersteigt.

Ab jetzt kann die Erde verbrauchte Ressourcen nicht mehr eigenständig erneuern. Ein Problem mit langfristig dramatischen Auswirkungen für uns, unsere Zukunft und den Fortbestand unseres Planeten.

Wir brauchen daher dringend Lösungen, damit dieser Tag wieder später im Jahr stattfindet – und langfristig komplett ausfällt.

Ist weniger Konsum die Lösung? Dass dies grundsätzlich wirksam ist, hat uns die erste Phase der Coronapandemie 2020 gezeigt. In dem Jahr war der Earth Overshoot Day ganze 21 Tage später! Leider sehen wir heute, dass dieser Trend nicht nachhaltig war. Wir sind wieder auf dem gleichen Niveau wie vor der Pandemie. Die Antwort ist deshalb „jein“, denn weniger Konsum kann und wird helfen. Aber der Effekt ist begrenzt und bietet keine realistische Zukunftsperspektive angesichts stetigen Bevölkerungswachstums und der Bedürfnisse einer modernen Gesellschaft. Wichtiger ist es, die Art und Weise, wie wir produzieren und konsumieren, anzupassen. Wir müssen es schaffen, von der Nutzung endlicher Ressourcen unabhängig zu werden. Aber wie kann das gelingen?
 

Der Earth Overshoot Day und seine Bedeutung


Der Earth Overshoot Day markiert den Tag im Jahr, an dem wir Menschen die endlichen Rohstoffe der Erde aufgebraucht haben. Unsere Erde kann die Rohstoffe ab diesem Zeitpunkt nicht selbst erneuern. Und schlimmer noch: Dieses Defizit wird verschlimmert, indem wir zeitgleich Abfälle ansammeln, wie beispielsweise Kohlendioxid, und diese in die Atmosphäre abgeben. 

Hier erfahren Sie, wie das Datum des Erdüberschreitungstages 2022 berechnet wird (nur in Englisch verfügbar).
 
Regenwaldseen in Form von Weltkontinenten

Die chemische Industrie wird eine immer wichtigere Funktion übernehmen, mit neuen Produkten und Verfahren den Wandel zu einer nachhaltigen Gesellschaft zu unterstützen.

Die Chemie: ein wichtiger Schlüssel zur Lösung


Der Wandel kann gelingen. Wie? Indem Rohstoffe mittel- und langfristig durch biobasierte Alternativen, also nachwachsende Ressourcen, ersetzt oder recycelt werden. 

Und hier kommt die Chemie ins Spiel! Die Chemie ist einer der wichtigen Schlüssel dazu, in vielen Bereichen des Lebens unabhängig von fossilen Ressourcen zu werden.

Warum? Weil in der chemischen Industrie – so auch bei LANXESS – viele kluge Köpfe an neuen und verbesserten Produkten und Verfahren arbeiten. Zum Beispiel, um chemische Grundstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen in Produkten einzusetzen. 

Zeitgleich beteiligen wir uns an der Weiterentwicklung der verschiedenen Recyclingtechniken. Das umfasst sowohl mechanische als auch chemische Recyclingverfahren. Und die daraus entstehenden Rohstoffe nutzen wir weiter.

 

Die Verfahren kurz erklärt.

  • Biobasierte Ressourcen
    Viele Grundsubstanzen und Rohstoffe, die früher durch z. B. Erdölsynthese hergestellt wurden, können heute durch Biosynthese erzeugt werden. Und das ohne negative Auswirkungen auf die Qualität. Denn die Chemikalien auf Molekülebene sind absolut gleich. Das bedeutet massive Einsparungen beim Verbrauch von fossilen Rohstoffen und hilft uns dabei, Produkte nachhaltiger herzustellen.
  • Chemisches Recycling
    Mit verschiedenen Methoden wird das Recyclingmaterial in seine chemischen Bausteine zerlegt. Das heißt: Mit chemischem Recycling können wir chemische Reaktionen tatsächlich „umkehren“ und so Ausgangsstoffe für neue Produkte gewinnen.
  • Mechanisches Recycling
    Auch im mechanischen Recycling spielt der Einsatz von innovativen Chemikalien eine wichtige Rolle, damit das bekannteste Recyclingverfahren noch weiter verbessert wird. Zum Beispiel ist es möglich, durch die Zugabe von neu entwickelten Chemikalien von LANXESS die Recyclingquote bei Verpackungsmaterial aus Kunststoffen zu verbessern.

Moderne Rohstoffe für nachhaltige Produkte

LANXESS arbeitet mit seinen Partnern an der Erforschung innovativer Recyclingmethoden. Dazu gehört zum Beispiel das Projekt „Polystyrene Loop“.

Dieses neuartige Verfahren ermöglicht es, gebrauchte flammhemmende Dämmplatten auf Basis von Polystyrol vollständig zu recyceln. Dabei wird nicht nur das Styrol aus dem Polymer zurückgewonnen, sondern auch das im Flammschutzmittel enthaltene Brom. Die Qualität des recycelten Polymers entspricht der des ursprünglichen Materials. Und auch das zurückgewonnene Brom kann wieder zur Herstellung von nachhaltigen Flammschutzmitteln verwendet werden. 

Zu diesem Zweck wurde kürzlich die erste Recyclinganlage in Terneuzen, Niederlande, in Betrieb genommen. Sie wird 3.000 Tonnen wiederverwertbares Polystyrol aus PS-Abbruchmaterial herstellen und gleichzeitig Brom aus Flammschutzmitteln zurückgewinnen.

 

bp und LANXESS bündeln ihre Kräfte


Hochleistungskunststoffe sind eine wichtige Grundlage für viele nachhaltige Produkte – wie z. B. bei Elektrofahrzeugen. Uns und unseren Kunden ist es wichtig, die Herstellung dieses wertvollen Materials nachhaltig zu gestalten. Unter anderem, um damit auch den Herstellungsprozess des Endprodukts mit einem geringeren CO2-Ausstoß zu gewährleisten. 

Dabei ist der Einsatz biobasierter Rohstoffe neben modernen Recyclingverfahren ein wesentlicher Hebel. Vor diesem Hintergrund haben wir mit dem Energieunternehmen bp eine strategische Partnerschaft für den Einsatz nachhaltiger Rohstoffe in der Produktion von Hochleistungskunststoffen geschlossen. Seit dem vierten Quartal 2021 beliefert bp unseren Produktionsstandort Antwerpen (Belgien) mit nachhaltig produziertem Cyclohexan. Unser langjähriger Partner setzt für dessen Herstellung biobasierte oder biozirkuläre Rohstoffe ein. Das können z. B. Rapsöl oder andere Arten von Biomasse sein. Die nachhaltige Herkunft der Rohstoffe ist nach den Regeln von ISCC Plus („International Sustainability and Carbon Certification“) zertifiziert.
Es gibt verschiedene Durethan®-Typen und -Verbundmaterialien, die wegen ihrer technischen Eigenschaften – robust, hitzebeständig, sehr gut zu verarbeiten etc. – im Fahrzeugbau besonders beliebt sind. 

Das neue LANXESS Durethan® Scopeblue ist das erste Produkt seiner Art, bei dem 92 Prozent der Rohstoffe aus nachhaltigen Alternativen stammen. Durethan® Scopeblue ist ein Verbundwerkstoff mit Glasfasern als zusätzlicher Komponente. Die Glasfasern machen ihn besonders stark und belastbar. 

92 Prozent der Rohstoffe von Durethan® Scopeblue sind heute bereits durch nachhaltige Alternativen ersetzt. Das gilt sowohl für den Polyamid-6-Anteil als auch für den Glasfaseranteil. Dies ist ein Spitzenwert unter glasfaserverstärkten Kunststoffen.

Nächstes Ziel: 100 Prozent nachhaltiger Kunststoff.


92 Prozent nachhaltige Rohstoffe in Durethan®-Scopeblue-Produkten sind noch nicht das Ende der Entwicklung. Bald sollen bis zu 100 Prozent nachhaltig gewonnene Rohstoffe eingesetzt werden. Mit diesen innovativen Produkten werden wir beispielsweise Automobilhersteller dabei unterstützen, ihre Umweltziele zu erfüllen.
 
LANXESS
Dr. Anno Borkowsky, Mitglied des Vorstands der LANXESS AG
„Wichtig ist, dass wir aktiv handeln und flexibel bleiben. Deshalb agieren wir nach dem Prinzip: Wir warten nicht auf die ideale Lösung, wenn es eine zweitbeste gibt, die wir sofort umsetzen können und die uns hilft, unseren Nachhaltigkeitszielen näherzukommen. So gehen wir Schritt für Schritt vorwärts und bleiben jederzeit handlungsfähig.“

LANXESS und Nachhaltigkeit


Wie wichtig das Thema Nachhaltigkeit bereits heute bei LANXESS ist, veranschaulicht die folgende Grafik sehr gut. Sie zeigt, dass LANXESS 2021 rund 87 Prozent seines Umsatzes mit Produkten generiert hat, die unsere Nachhaltigkeitsanforderungen erfüllen. Lediglich 13 Prozent der Umsätze entfielen auf Produkte, die unsere Nachhaltigkeitsanforderungen (noch) nicht vollständig erfüllen.

Die vier LANXESS Nachhaltigkeitskategorien

  • Produkte der Kategorie Energizer bieten herausragende Nachhaltigkeitsleistungen. Sie erfüllen unsere höchsten Nachhaltigkeitsanforderungen in den meisten Kriterien. Sie haben keine Eigenschaften, die Anlass zu Bedenken geben. Energizer werden mit sehr geringen bis geringen Umweltauswirkungen hergestellt. Diese Produkte sind zunehmend von der verarbeitenden Industrie gefragt. Bereits 30 Prozent aller LANXESS Produkte erfüllen diese Vorgaben!
  • Performer sind Produkte, die nach aktuellem Stand der Technik nachhaltig sind. Sie erfüllen die heutigen Nachhaltigkeitsanforderungen bzw. übertreffen sie in vielen Kategorien. Performer werden mit geringen bis mittleren Umweltauswirkungen hergestellt und haben einen gesellschaftlichen Nutzen. 
  • Bei Transitioner-Produkten handelt es sich um die Produkte, die noch nicht alle Nachhaltigkeitsanforderungen von LANXESS erfüllen. Wir überwachen diese Produkte und steuern sie aktiv durch Verbesserungsmaßnahmen, um beispielsweise Umweltauswirkungen zu reduzieren und diese Produkte nachhaltiger zu gestalten.
  • Roadmap: In diese Kategorie fallen die Produkte, die mit hohen Nachhaltigkeitsbedenken belegt sind. Diese Produkte managen wir in unserem Roadmap-Prozess, in dem wir insbesondere prüfen, ob kritische Substanzen in den jeweiligen chemischen Endprodukten durch sicherere und nachhaltigere Alternativen ersetzt werden können.
 

Mittendrin im Transformationsprozess


Fazit: Die Lage ist nicht so aussichtslos, wie sie scheint! Die Trendwende ist auf jeden Fall möglich. Viele Etappenziele haben wir schon erreicht. Bei LANXESS und in der chemischen Industrie insgesamt wird fieberhaft daran gearbeitet, Produkte sicherer und besser zu machen. Gleichzeitig setzen wir vermehrt nachwachsende Rohstoffe ein, um uns unabhängiger von fossilen Grundstoffen zu machen.

Damit kann die Chemie im Allgemeinen, und auch wir als Unternehmen, einen spürbaren Beitrag dazu leisten, dass der Earth Overshoot Day irgendwann Geschichte wird.
 

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Sebastian Röhrig

Head of Corporate Responsibility

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