Hautpflege. Frau pflegt ihren trockenen Teint. Feuchtigkeitscreme in weiblichen Händen isoliert. Schönheitsbehandlung.

Natürlich geschützt 

Redakteurin: Kerstin Stenger

Natürlich schön

Der Trend zu natürlichen Körperpflegeprodukten und Naturkosmetik steigt. Verbraucher achten vermehrt auf haut- und umweltfreundliche Profile. Aber wie „natürlich“ sind Naturkosmetika und Co?

Wie stellen Produzenten die Haltbarkeit von Shampoos, Cremes, Gels oder Lotionen sicher? Gerade Kosmetikprodukte enthalten viel Wasser. Um die 50 bis 60 Prozent. Ein guter Nährboden für Mikroorganismen. Und: Naturprodukte bringen von Natur aus eigene Mikroben mit.

Konservierungsmittel: gut oder böse?

Konservierungsmittel verhindern oder hemmen das Wachstum von Mikroben, wie Bakterien, Hefe- und Schimmelpilzen.

Mit dem Trend zu natürlichen Körperpflegeprodukten werden Produzenten vor große Herausforderungen gestellt. Die recyclebare Verpackung ist dabei das kleinste Problem. 

Nehmen wir eine Gesichtscreme als Beispiel: Täglich greifen wir mit den Fingern in die Dose. Dabei kommen die Bakterien unserer Finger an das Produkt. Aber auch Sauerstoff gelangt an die Creme und oxidiert. Damit erhöhen wir das Kontaminationsrisiko. Dass die Produkte dennoch sauber und frei von Bakterien und Pilzen bleiben ist nur mit entsprechenden Konservierungsstoffen möglich. 

Ohne Konservierungsmittel wäre die Alternative den Tiegel im Kühlschrank zu lagern und innerhalb weniger Tage aufzubrauchen. Aber wer schafft das schon? Neben ranzigen Cremes, die Pickel verursachen und unsere Gesundheit schädigen können, wären Müllberge das Resultat. Nachhaltigkeit ade.

 
„Konservierungsstoffe sind ein essentieller Bestandteil kosmetischer Formulierungen. Sie verhindern mikrobielle Verkeimung und dienen damit dem Schutz des Konsumenten.“

Dr. Matthias Kunze, Business Development, Business Unit Flavors & Fragrances

Welche Konservierungsmethoden gibt es?

Konservierungsstoffe sind also nicht per se schlecht. Sie sind sogar unverzichtbar. Man sollte jedoch die verschiedenen Konservierungsmethoden kennen, um für sich das passende Produkt herauszufinden.

Konservierungsarten:

  • Natur-identische Konservierung,
  • rein natürliche Konservierung, 
  • konventionelle Konservierung.
Raspberries isolated on white

Naturidentische Konservierung

Bei der naturidentischen Konservierung werden Stoffe wie Benzoesäure, die auch in der Natur vorkommen, synthetisch nachgebaut. Benzoesäure kommt beispielsweise in Lebensmitteln, wie Himbeeren, Pflaumen oder Heidelbeeren vor.

Naturidentische Konservierungsmittel erfreuen sich derzeit großer Nachfrage. Ihr Vorteil: Sie sind sehr rein und erlauben Nachhaltigkeits-Zertifizierungen, wie beispielsweise COSMOS oder Nordic Swan. 

Das optimale Konservierungsmittel für Kosmetika und Körperpflegeprodukte muss also einiges können. Es soll ein breites Wirkungsspektrum haben, in niedrigen Konzentrationen wirksam sein und darf nicht hautreizend sein. Dazu soll es bei allen Temperaturen stabil bleiben und pH-Bedingungen erfüllen. 

LANXESS bietet für diese Herausforderungen naturidentische Konservierungsmittel auf Basis der hochreinen Benzoesäure an:

  • Purox B und
  • Purox S.

Diese Konservierungsmittel sind antimikrobiell und konservieren Pflegeprodukte mit einem pH-Wert bis 6,5. 

 

 

Philipp Borgs
Philipp Borgs, Global Marketing Director Benzoate, Business Unit Flavors & Fragrances
„Unser Natriumbenzoat ist eins der am stärksten nachgefragten Konservierungsmittel für Körperpflegeprodukte. Es schützt die sensiblen Produkte effektiv und langfristig gegen Verderb.“

LANXESS Produkte für die naturidentische Konservierung

Panoramaaufnahme von Jasmin, Kosmetikglasflasche, Tiegel mit Creme und Feuchtigkeitscreme auf weißer Fläche

Natürliche Konservierung

Bei der natürlichen Konservierung werden reine Naturprodukte verwendet. Dazu zählen beispielsweise organische Säuren, Alkohole oder Öle. Die Kosmetikproduzenten müssen ihre Konservierungsstoffe oft in deutlich höheren Konzentrationen hinzufügen, um die gewünschte Wirksamkeit zu erzielen. Gerade diese hohe Konzentration kann aber auch bei natürlichen Stoffen zu Hautirritationen oder Allergien führen. Teebaumöl* ist ein Beispiel dafür. 

Neben der Hautfreundlichkeit ist der Duft ein Kaufaspekt von Pflegeprodukten und Kosmetika. Um diesem gerecht zu werden, werden häufig natürliche Duftstoffe wie Citronellol oder Citral hinzugefügt. Diese können Allergien auslösen. Linalool wird ebenfalls gerne verwendet und steht in Verdacht Hautirritationen auszulösen. Es kann die Augen und Schleimhäute schädigen. Selbst Naturprodukte können also problematisch sein.

* Cf. Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) [German Federal Institute for Risk Assessment]: Verwendung von unverdünntem Teebaumöl* als kosmetisches Mittel, 01.09.2003, p. 1, available online at www.bfr.bund.de, accessed on 23.12.2015


Reagenzgläser closeup.medical Glaswaren.

Konventionelle Konservierung

Bei der konventionellen Konservierung werden synthetische Konservierungsmittel eingesetzt wie Formaldehydabspalter, halogenorganische Verbindungen oder Isothiazolinone. Der Vorteil dieser Konservierungsmittel: Die Wirkung wird bereits mit niedrigen Einsatzkonzentrationen erzielt. Dadurch sind sie ökonomischer.

In punkto Sicherheit werden weder bei der naturidentischen, noch bei der konventionellen Konservierung Abstriche gemacht, denn der Einsatz jeglicher Wirkstoffe wird über die Europäische Kosmetikverordnung geregelt.

 

Worauf soll ich beim Kauf achten?

Manche Verbraucher schwören auf reine Naturprodukte, Andere schätzen eine längere Haltbarkeit. Es gibt kein richtig oder falsch. Jede und Jeder muss das für sich passende Produkt finden und die Vorteile, sowie Nachteile für sich abwägen. Apps helfen dabei bedenkliche Inhaltsstoffe zu erkennen.

Übrigens: Auch Naturprodukte enthalten naturidentische Konservierungsmittel. Der Begriff „Bio“ ist in der Kosmetik nicht geschützt. Ein Blick auf das Etikett lohnt also immer.

 
 

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