Scopeblue Lewatit Keyvisual - Lewatit im Reagenzglas auf dem eine Pflanze wächst

Grüner Nachwuchs

Redakteurin: Kerstin Stenger

Wir bekommen Nachwuchs: Genauer gesagt unsere Scopeblue Familie. Die ersten nachhaltigen Lewatit® Ionenaustauscherharze sind bereits im Markt erhältlich. Damit kommen wir dem LANXESS-Ziel, bis 2040 klimaneutral zu werden, einen kleinen Schritt näher. Scopeblue steht für Produkte, die zu mindestens 50 % aus nachhaltigen Rohstoffen bestehen oder deren CO2-Fußabdruck um mindestens 50 % geringer ist als der herkömmlicher Produkte.
Wo werden® Lewatit Ionenaustauscher eingesetzt?

Verbraucher kennen Lewatit® Ionenaustauscher vor allem von der Wasseraufbereitung zuhause. In haushaltsüblichen Wasserfiltern entziehen sie dem Wasser Kalk und sorgen so dafür, dass Tee und Kaffee besser schmecken. Auch in Spül- und Waschmaschinen machen sie das Wasser weicher und verlängern so die Lebenszeit von Haushaltsgeräten. Hauptsächlich werden sie aber in der Industrie eingesetzt, beispielsweise in der industriellen und kommunalen Wasseraufbereitung, bei der Energieerzeugung oder in der Pharmazie und Biotechnologie.

Neuerdings spielen die kleinen Kügelchen auch eine entscheidende Rolle in der Herstellung von Materialien für stationäre Energiespeicher und Batterien für Elektrofahrzeuge. Auch die Produktion von Solarpanelen und Mikrochips wäre ohne durch Ionenaustauscher erzeugtes hochreines Wasser undenkbar.

Diese Beispiele verdeutlichen: Auch wenn Ionenaustauscher als etablierte Technologie seit Jahrzehenten in der Industrie zum Einsatz kommen, leisten sie auch in der grünen Transformation unserer Gesellschaften in den kommenden Jahrzehnten eine essenzielle Rolle.

Tanja Deubner

 

 

Was ist neu an den kleinen Perlen? Warum sind sie nachhaltig? Wo werden sie eingesetzt? Das haben wir Tanja Deubner, Head of Strategy in der Business Unit Liquid Purification Technologies gefragt.

Frau Deubner, seit kurzem bietet Ihr Geschäftsbereich nachhaltige Lewatit® Ionenaustauscherharze unter dem Markennamen Lewatit® Scopeblue an. Was ist neu daran?

Ein Teil unserer Ionenaustauscher basiert auf Polyacrylat. Der dafür benötigte Hauptgrundstoff, nämlich Acrylnitril, wurde bislang konventionell aus Erdöl gewonnen. Um unsere gesamte Wertschöpfungskette bis 2040 klimaneutral zu gestalten, wollen wir den Anteil dieser und anderer fossiler Rohstoffe in unseren Produkten sukzessive reduzieren. Am Ende möchten wir möglichst ganz darauf verzichten.

In enger Zusammenarbeit mit unseren Rohstofflieferanten haben wir nach nachhaltigen Lösungen gesucht. Dabei stießen wir auf eine Alternative: Tallöl. Dieser biobasierte Rohstoff wird aus einem Abfallprodukt bei der Zellstoffproduktion aus Nadelhölzern gewonnen. Das Abfallprodukt wird in Propen umgewandelt, das dann durch Umsetzung mit Ammoniak nachhaltiges Acrylnitril ergibt. Tall ist übrigens schwedisch und bedeutet Kiefer. Es ist also ein rein natürliches Produkt.

Wie hoch ist das CO2 Einsparpotential?

Zunächst einmal steht unserer Produktion am Standort Leverkusen seit 2023 „grüne“ Natronlauge zur Verfügung, die unter Einsatz von Elektrizität aus einem deutschen Wasserkraftwerk am Rhein erzeugt wird. Hiervon profitieren alle am Standort hergestellten Ionenaustauscher. Nehmen wir beispielsweise Lewatit S 8227, ein Produkt, das in Wasserfilter-Kartuschen zum Einsatz kommt. Alleine die Umstellung auf „grüne“ Natronlauge führt zu einem um 14 % reduzierten Product Carbon Footprint der Standardware. Durch zusätzlichen Einsatz des nachhaltigen Acrylnitrils nach dem Massenbilanzverfahren erreichen wir für Lewatit S 8827 Scopeblue eine Verringerung der Treibhausgasemissionen um insgesamt 71 % im Vergleich zum konventionellen Typ aus dem Jahr 2020.

Wo werden die neuen Lewatit® Scopblue Produkte aktuell eingesetzt?

Wir haben zum Start die verbrauchernahen Produkte rund um das Trinkwasser ins Auge gefasst. Dort haben wir den höchsten Hebel und die Möglichkeit, die größte CO2-Ersparnis zu erzielen. 

Warum gibt es im Verbraucherbereich den höchsten Hebel? Hätten wir in der Industrie nicht den größeren Hebel, da dort größere Abnahmemengen gekauft werden?

Im Verbraucherbereich macht unser Produkt Lewatit® einen deutlich größeren Teil des Endproduktes aus als in der Industrie. Ich gebe mal ein Beispiel: Tischwasserfilter. In den Kartuschen der Wasserfilter werden oft Lewatit® Ionenaustauscher eingesetzt. Die Ionenaustauscher machen einen Anteil von bis zu 80 % am CO2-Fußabdruck der Kartusche aus. Dank Lewatit® Scopeblue können die mit der Herstellung dieser Filterkartuschen verbundenen Treibhausgasemissionen um beinahe 50 % gesenkt werden. Dieses Beispiel verdeutlicht: Mit Lewatit® Scopeblue kommen wir nicht nur unseren eigenen CO2-Reduktionszielen schrittweise näher, sondern wir unterstützen auch unsere Kunden dabei, ihre Produkte klimafreundlicher zu machen. 

Wie erkenne ich als Verbraucher, dass mein Wasserfilter oder meine Kaffeemaschine biobasierte Ionenaustauscher von LANXESS enthalten?

Grundsätzlich ist es für Verbraucher schwierig, Lewatit® Scopeblue Produkte zu erkennen. Achten Sie beim Produktkauf von z.B. Wasserfiltern darauf, dass ein verminderter CO2-Fußabdruck oder ein hoher Anteil an nachhaltigen Rohstoffen ausgewiesen ist. Das ist ein guter Indikator. 
Übrigens: Je mehr Verbraucher nachhaltige Produkte im Markt fordern, desto eher sind Produzenten bereit, auf nachhaltige Produkte umzustellen.

Wie aufwendig ist es, nachhaltig zu produzieren? Wie sind die Anforderungen?

Von konventioneller auf nachhaltige Produktion umzusteigen, ist eine ganz schöne Kraftanstrengung und kostenintensiv. Damit Produkte als nachhaltig deklariert werden können, müssen Produktionsanlagen von externen Institutionen zertifiziert werden. Darüber hinaus muss die rechnerische Zuordnung der nachhaltigen Rohstoffe zum Endprodukt auditiert werden. Im Jahr 2022 haben wir unseren Lewatit® Produktionsbetrieb in Leverkusen extern zertifizieren lassen. Das hat rund ein Jahr gedauert. 
Als nächstes beabsichtigen wir, unseren zweiten deutschen Produktionsbetrieb in Bitterfeld zertifizieren zu lassen. Nach erfolgter Zertifizierung können dann alle dort hergestellten Produkte nach dem Massenbilanzverfahren entsprechend grün produziert werden. Natürlich spielt aber auch die Verfügbarkeit von nachhaltigen Rohstoffen eine große Rolle. Nicht alle Rohstoffe sind schon massenbilanziert verfügbar und oft sind die verfügbaren Mengen noch sehr begrenzt.

Und welchen Einfluss haben nachhaltige Rohstoffe auf die Qualität?

Unsere Lewatit® Scopeblue Produkte haben die gleichen physischen und chemischen Eigenschaften wie unsere Standardprodukte und liefern die gleiche hohe Qualität. Die nachhaltigen Rohstoffe lassen sich bei uns genauso verarbeiten wie konventionelle Rohstoffe. Die daraus entstandenen Ionenaustauscher können auch beim Kunden 1:1 in den vorhandenen Produktionsprozess integriert werden. Daher müssen weder Anlagen noch Prozesse angepasst werden und unsere Kunden erhalten eine gleichbleibend hohe Produktqualität. 

Welche Anwendungen werden als nächstes von nachhaltigen Rohstoffen profitieren?

Die Priorisierung auf endkundennahe Anwendungen bleibt erst einmal bestehen. Wir sind aber natürlich offen für Anfragen durch jeden unserer Kunden. 
Unser nachhaltiges Portfolio werden wir in den kommenden Jahren sukzessive weiter ausbauen, denn die Nachfrage wird steigen.

Vielen Dank für das Gespräch, Frau Deubner.

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Tanja Deubner

Head of Marketing & Strategy

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