Teilzeit für alle

Derzeit arbeitet rund ein Drittel aller Erwerbstätigen in Deutschland in Teilzeit. Die Zahl der Menschen, die nicht in Vollzeit arbeiten, hat sich damit in den vergangenen 30 Jahren mehr als verdoppelt. Dass Teilzeit für viele Beschäftigte immer attraktiver wird, liegt auch an neuen Arbeitsmodellen, die sich den unterschiedlichen Bedürfnissen anpassen. So etwa bei LANXESS die Flexi-Teilzeit, bei der unsere Mitarbeitenden über zusätzliche ganze freie Tage verfügen und vollzeitnah arbeiten können.

Jetzt aber Hand aufs Herz: Denken Sie beim Wort „Teilzeit“ auch automatisch an eine Mutter, die ihre Arbeitszeit wegen ihrer Kinder reduziert hat? Zeit, dass sich das ändert! Einige Kollegen und Kolleginnen erzählen, warum sie in Teilzeit arbeiten. 

„Ich möchte nicht erst in Rente gehen müssen, um meine Kinder richtig kennen zu lernen“
Robert Friedek

Robert Friedek arbeitet gleich doppelt in Teilzeit. Der Marketing-Manager in unserem Geschäftsbereich Saltigo hat seine wöchentliche Arbeitszeit auf 85 Prozent reduziert und dazu noch Flexi-Teilzeit genommen. „Meine Frau ist beruflich wieder voll eingestiegen und ich wollte mehr Verantwortung für unsere Kinder übernehmen. Uns ist wichtig, dass wir Familienarbeit und Erwerbsarbeit möglichst gleichberechtigt aufteilen können.“ Nachmittags holt der 51-Jährige seine Kinder von der Schule ab, unternimmt mit ihnen noch etwas oder unterstützt sie bei ihren Schulaufgaben. Die Flexi-Tage nutzt er für Projekttage in der Schule oder um mal etwas „Besonderes“ mit seinen Kindern zu unternehmen. „Ich möchte nicht erst in Rente gehen müssen, um meine Kinder richtig kennen zu lernen“, resümiert er.

Zu Beginn hatte Robert Friedek Vorbehalte, seinen Vorgesetzten in seine Teilzeit-Pläne einzuweihen: „Ich habe erst überlegt: wie spreche ich das Thema an. Schließlich ist das Thema Teilzeit bei Männern noch eher ungewöhnlich.“ Die Bedenken waren unbegründet, sein Vorgesetzter unterstützte ihn sofort. Organisatorisch gab Friedek einige Aufgaben an einen jungen Kollegen ab, der sich freute, nun früher als geplant Erfahrungen im Außendienst zu machen.

Robert Friedek macht heute in seinem Umfeld fleißig Werbung für sein Modell. Sogar einen seiner Kunden hat er mittlerweile überzeugt, in Teilzeit zu arbeiten. „Ich kann es nur jedem empfehlen und würde es jederzeit wieder machen.“

„Mir freie Zeit für meine Belange zu nehmen, ist für mein Wohlbefinden wichtig“
Hauke van Mark

Hauke van Mark leitet in unserem Geschäftsbereich Material Protection Products die Digitalisierungsprojekte in der Produktion. Der 27-Jährige ist mit einer 80-Prozent-Stelle bei uns eingestiegen, um nebenbei sein Masterstudium abzuschließen. Nach seinem Abschluss hat er seine Arbeitszeit zwar aufgestockt, erhält durch Flexi-Teilzeit aber zusätzliche freie Tage. Van Mark erklärt: „Ich möchte die Möglichkeit nicht missen, mir freie Zeit für meine Belange zu nehmen. Das ist für mein persönliches Wohlbefinden sehr wichtig.“ Die zusätzliche Zeit nutzt er für seinen Lieblingssport Ultimate Frisbee oder für Handwerkliches. Gerade baut er einen Bus in einen Camper um.

„Meine Abteilung arbeitet projektbasiert, da kann ich mir meine Zeit ganz gut einteilen“, erklärt van Mark. Zusammen mit seinem Team stellt er sicher, dass es nicht zu großen Überschneidungen in der Urlaubsplanung kommt. „Meine Projekte muss ich trotzdem fertigbekommen. Aber ich habe den Eindruck, ich arbeite jetzt deutlich effizienter.“

Aus seinem Umfeld begegnet ihm zum einen „Neid im positiven Sinn“. Zum anderen wird Hauke van Mark auch immer wieder gefragt, ob durch sein Arbeitsmodell Nachteile für seine weitere Karriereplanung entstünden. „Die Bedenken kann ich aber schnell ausräumen“, versichert er.

„Ich kokettiere sogar damit, dass ich in Teilzeit arbeite“
Carsten Hummelt

Carsten Hummelt ist Bereichsingenieur und Teil der Betriebsleitung in unserem Hydrierbetrieb in Krefeld-Uerdingen. Als er von der Möglichkeit hörte, seine Arbeitszeit für mehr freie Tage zu verkürzen, überlegte der 48-Jährige nicht lange. Damit war Hummelts Antrag für Flexi-Teilzeit der erste, der im LANXESS-Konzern einging – und auch genehmigt wurde. „Ich bin gleich zu meinem Chef gegangen, weil ich wusste, das ist genau das, was meine Familie und ich brauchen.“

Hummelt führt in seinem Betrieb rund 15 Mitarbeitende: „Als leitender Mitarbeiter im operativen Geschäft ist es kaum möglich, Teilzeit im klassischen Sinn zu nehmen – die 12 zusätzlichen ganzen freien Tage bekommt man aber gut unter. Ich bin mir natürlich über das in meine Person gesetzte Vertrauen bewusst, dass trotzdem keine Arbeit liegen bleibt.“ In seiner Abwesenheit wird Hummelt durch einen der anderen fünf Bereichsingenieure vertreten. 

Die zusätzlichen freien Tage sind für ihn pure Familienzeit, zum Beispiel um einfach mal einen Tag mit der Familie etwas Schönes zu unternehmen. „Ich bringe viel Enthusiasmus in meine Arbeit ein. Das kann ich nur, weil ich Zeit für andere Dinge habe, die mir wichtig sind“, ist sich Hummelt sicher.

Seine Kollegen fragen ihn häufig, wie er seinen Job in Teilzeit schafft. Hummelt: „Manchmal kokettiere ich sogar bewusst damit, dass ich nicht in Vollzeit arbeite. Ich möchte darauf aufmerksam machen, dass man in einer Führungsposition in Teilzeit arbeiten kann – wenn man sich entsprechend organisiert.“ Sein Engagement zeigt Erfolg: Zwei seiner Freunde haben mittlerweile das Flexi-Modell in ihre Firmen eingebracht.

„Die Zeit mit meiner Familie ist durch nichts zu ersetzen“

Daniela Pentscheva ist Controllerin in unserem Geschäftsbereich PTSE, in dem alle unsere produktionsnahen Dienstleitungen gebündelt sind. Seit einigen Jahren arbeitet die zweifache Mutter bereits in Teilzeit. 2020 hat sie sich entschieden, außerdem Flexi-Teilzeit zu nehmen, so dass sie 12 zusätzliche freie Tage im Jahr zur Verfügung hat. Sie sagt: „Für mich ist das eine gute Möglichkeit, mir mehr Zeit für meine privaten Angelegenheiten und insbesondere für meine Familie zu nehmen.“ 

Ein Teil ihrer Familie lebt im Ausland und benötigt zurzeit mehr Unterstützung im Alltag. Manchmal muss Pentscheva spontan in den Flieger steigen – mit ihrem Vorgesetzten spricht sie sich darum eng ab: „Die zusätzlichen Flexi-Tage helfen mir in dieser Situation sehr. Ich bin sehr dankbar, dass ich meine Arbeit aktuell flexibel gestalten kann.“

Über Flexi-Teilzeit sagt sie: „Ja, ich bekomme weniger Gehalt. Dafür bekomme ich aber mehr Zeit, die ich sinnvoll investiere. Ich bin froh, dass ich für meine Familie da sein kann. Die Zeit mit ihnen ist durch nichts zu ersetzen.“

„Es ist wichtig, flexible Arbeitsmodelle als Führungskraft vorzuleben“
Detlev Joachimi

Detlev Joachimi ist in seinem Job als Leiter der Produktentwicklung für unsere Hochleistungskunststoffe stark eingebunden. Immer wieder kamen andere Dinge zu kurz, also entschied er sich vor rund zwei Jahren, seine Arbeitszeit um fünf Prozent zu reduzieren. „Bei uns im operativen Geschäft ist es schwierig, die Arbeitszeit stundenweise zu reduzieren. Daher habe ich mich für Flexi-Teilzeit entschieden, da ich ganze freie Tage gut planen kann.“ Damit kommt der vierfache Vater auf 12 zusätzlich freie Tage im Jahr, die er für seine Familie und für mehr Sport nutzt.

Detlev Joachimi möchte das flexible Modell auch als Führungskraft vorleben: „Mir ist es wichtig zu zeigen, dass der Bedarf für solche Modelle da ist – auch für Führungskräfte und ältere Mitarbeiter.“ Er organisiert die freien Tage wie ganz normale Urlaubstage: „Tatsächlich merkt kaum einer meiner Kolleginnen und Kollegen, dass ich meine Arbeitszeit reduziert habe.“ 

Zurückblickend sagt er: „Hätte ich die Möglichkeit gehabt, hätte ich schon vor 20 oder 25 Jahren meine Arbeitszeit reduziert. Zeit mit der Familie zu verbringen, sehe ich persönlich als tollen Ausgleich für einen stressigen Arbeitsalltag.“ Für die Zukunft wünscht er sich, dass flexible Arbeitsmodelle noch weiter ausgebaut werden. 

„Ich möchte schon heute die Dinge machen, die andere auf ihren Ruhestand verschieben“
Christoph Oertel

Christoph Oertel muss als Projektleiter in der Anwendungstechnik in unserem Geschäftsbereich Saltigo flexibel sein. So flexibel nutzt er bei uns auch die Flexi-Teilzeit: alle zwei bis drei Jahre reduziert er seine Arbeitszeit, um privat seine Herzensprojekte zu realisieren. „Ich nenne daher mein Modell auch nicht Teilzeit, sondern denke da eher in Projekten“, erklärt Oertel.
2018 hat der 49-Jährige zum ersten Mal Flexi-Teilzeit genommen und seine Arbeitszeit für ein Jahr um 15 Prozent reduziert. Mit seinem regulären Urlaub kam er dadurch auf rund 60 freie Tage. Er nutzte die Zeit unter anderem, um in Afrika den Kilimandscharo zu besteigen.

Zwei Jahre später reduzierte er seine Arbeitszeit wieder für ein Jahr - diesmal um zehn Prozent. Denn es stand eine Alpenüberquerung auf dem Programm und eine längere Weiterbildung. Wegen Corona konnte er zwar nicht alles so umsetzen wir geplant. Seine freie Zeit hat er trotzdem gut genutzt und kleinere Ausflüge mit seiner Tochter unternommen. 

„Ich habe heute schon die Möglichkeit, alle zwei oder drei Jahre etwas von den Dingen zu machen, die viele auf den Ruhestand verschieben. Ich bin dankbar, dass meine Arbeit als Projektleiter mir die Flexibilität erlaubt und mein Geschäftsbereich das Konzept unterstützt.“ Das nächste Projekt steht dann in zwei Jahren an – den Atlantik mit einem Segelboot zu überqueren, steht ganz oben auf der Liste.

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