Chemikant der Business Unit Inorganic Pigments an den Produktionsanlagen im Chrombetrieb.

Fluglotse in der Chemieanlage

Redakteurin: Kerstin Stenger
Andre Hoderlein, HR, 2018
Andre Hoderlein, Head of Vocational Training
„Der Beruf des Chemikanten/der Chemikantin ist der begehrteste innerhalb der chemischen Industrie. LANXESS stellt jedes Jahr mehr als 100 neue Chemikanten-Azubis ein. Ihre Übernahmequote liegt bei über 90 Prozent.“
Warum ist die Ausbildung zum Chemikanten/zur Chemikantin so begehrt? Das haben wir unseren Mitarbeiter Matthias Valentin Dregger gefragt. Matthias arbeitet bei uns als Chemikant in der Business Unit Inorganic Pigments (IPG).

Matthias, warum ausgerechnet Chemikant? 

Schon in der Schule haben mich Chemie und technische Abläufe begeistert. Besonders die chemischen Prozesse haben es mir angetan. Sie zu verstehen und deren Ablauf zu beobachten, finde ich total spannend. Dazu die technischen Aspekte, das macht es für mich rund und perfekt.

Vielleicht liegt es auch in den Genen. Schon mein Opa und mein Vater haben bei Bayer und später bei LANXESS als Chemikant und Industriemeister Chemie gearbeitet.

Als uns die Agentur für Arbeit in der Realschule diverse Ausbildungsberufe vorstellte, war für mich klar, ich werde Chemikant. 2015 habe ich mit der dreieinhalb-jährigen Ausbildung zum Chemikanten bei LANXESS begonnen. Für mich war es die richtige Entscheidung.

 
Du hast nach der Chemikanten-Ausbildung eine Zusatzqualifikation zum Europatechniker gemacht. Wie bist du darauf gekommen?

Zum Anfang der Ausbildung erhielt ich über die Berufsschule die Chance, eine Weiterbildung zum Europatechniker zu machen. Diese ergänzende Ausbildung bereitet die Teilnehmenden auf die internationale Arbeit vor.

Sprachen sind daher wichtiger Teil der Ausbildung. Unter anderem müssen Schülerinnen und Schüler die Abschlussprüfung für KMK-Fremdsprachenzertifikat in Englisch (B1) und eine zweite Fremdsprache auf dem Niveau A1 vorweisen. Außerdem gehört ein dreiwöchiger Auslandsaufenthalt zur Ausbildung. 

Ich bin meinem Betrieb sehr dankbar, denn ich durfte für die Weiterbildung sogar für drei Wochen in einen LANXESS-Betrieb nach England gehen. Teil der Chemikanten-Ausbildung ist ein Auslandsaufenthalt tatsächlich nicht.

Es ist gut, bei einem internationalen Konzern wie LANXESS zu arbeiten, der mir auch die entsprechenden Ausbildungsmöglichkeiten gibt und mich fördert.

 
Was genau macht ein Chemikant?

Wir Chemikanten sind die Fluglotsen in der Chemieanlage. Wir begleiten den Produktionsprozess von Anfang bis Ende und überwachen ihn. Alles muss effizient und reibungslos ablaufen. 

Betrachten wir den Produktionsprozess: 

  • Zunächste reinigen wir die Anlagen und bereiten sie für die Produktion vor. 
  • Dann füllen wir das Ausgangsprodukt ein und starten damit den Produktionsprozess. 
  • Während der Produktion überwachen wir die Anlagen und sorgen dafür, das alles reibungslos läuft. Dazu gehört beispielsweise die Kessel zu kontrollieren und die in Produktionsprotokollen erhobenen Prozessdaten überprüfen.
  • Um die Produktqualität während der Produktion zu überwachen, ziehen wir in regelmäßigen Abständen Proben und analysieren sie. Die finale Qualitätsprobe wird allerdings später im Labor gemacht.
  • Wir füllen das Endprodukt ab.
  • Kommt es zu Störungen in der Produktion, ist es unsere Aufgabe diese schnell zu erkennen und gegenzusteuern bzw. die Störungen zu beseitigen. 

Oft kümmern Chemikanten sich auch um leichte Reparaturen, gemeinsam mit Schlossern. Um ein Beispiel zu nennen: Das Austauschen von Förderschnecken oder ein Pumpentausch.

 

Mehr Technik als Chemie

Auch wenn Chemie manch einen abschrecken mag - der Chemikant ist viel technikbezogener als man denkt. Chemie-Wissen ist nur ein kleinerer Teil der Ausbildung. Der Fokus liegt defintiv auf Technik und Physik.

Teamarbeit ist in diesem Job übrigens essentiell. Treten Störungen auf, müssen wir uns schnell und unkompliziert abstimmen und reagieren. Vertrauen ist dabei der Grundbaustein. Ich muss wissen, dass ich mich im Ernstfall auf meine Kolleginnen und Kollegen verlassen kann.

 
Wie reizvoll ist die Schichtarbeit?

Die Schichtarbeit wird sehr individuell erlebt. 

Bei der Frühschicht ist das frühe Aufstehen hart. Je nach Betrieb fängt die Frühschicht zwischen fünf und sechs Uhr morgens an. Aber ich habe ab 14 Uhr den Tag zur freien Verfügung. Nachmittags treffe ich mich mit Freundinnen und Freunden.

Die Spätschicht mag ich, da ich ausschlafen kann. Dennoch habe ich am Vormittag Zeit für mich. Da kann ich einiges erledigen. Und am Abend habe ich auch noch etwas Freizeit.

An der Nachtschicht mag ich, dass sie ruhiger ist. Zum einen sind nachts keine Fremdfirmen im Betrieb, zum Anderen entfallen viele Nebentätigkeiten, die die Tagschicht mitmachen muss. Allerdings muss man sich an die Nachtschicht gewöhnen. Es gibt keine offiziellen Pausen, die macht man eher zwischendurch, wenn Zeit ist. Der Nachteil: Anfangs fällt es einem schwierig nachts wach zu bleiben. 

 

Nachts wenn alles schläft

Zur Nachtschicht gibt es übrigens ein spannendes Video. Der WDR hat unsere Industriemeisterin Christina Mottlau und Chemikantin Sarah Ludwig im IPG-Betrieb in Krefeld eine ganze Nacht begleitet. 
Was liebst Du an Deinem Job?

Ich mag die Arbeit in der Anlage. Es ist hoch interessant die Verfahren der Chemieanlage verstehen zu lernen und die Anlagenteile zu bedienen und zu steuern. Je nach Anlage ist es sogar möglich den chemischen Prozess zu beobachten.

Außerdem liebe ich es im Team zu arbeiten. Die Teamarbeit funktioniert in meinem Betrieb super. Wenn Störungen sind, sprechen wir uns schnell und unkompliziert ab. Wir vertrauen einander und können uns aufeinander verlassen.

Im Bereich IPG finde ich vor allem die Aufbereitung der Produkte spannend. Unsere Produkte Chromoxid, Colortherm und Bayoxide durchlaufen eine spannende Produktion.
 

Was ist Dein nächstes berufliches Ziel?

Mein nächstes Ziel ist der Industriemeister Chemie. Und irgendwann möchte ich ins Ausland gehen und Anlagen mit aufbauen. Und damit ich bis meine Sprachkenntnisse nicht vergesse, habe ich mich für das LANXESS Brand Advocate Programm bei LinkedIn gemeldet. Da schlage ich zwei Fliegen mit einer Klappe.

Ich bin überzeugter Chemikant und ich möchte anderen zeigen, wie spannend der Job ist. Zudem ist ein internationaler Austausch mit anderen Chemikanten für mich persönlich sehr wichtig. Und das was mir beim Chemikanten fehlt, ergänzt der Brand Advocate. Ich kann Netzwerken und damit meine Sprachkenntnisse auffrischen und erweitern.


Informationen zur Chemikanten-Ausbildung

Die Ausbildung dauert dreieinhalb Jahre. Sie kann bei guten Leistungen um ein halbes Jahr verkürzt werden. Bei sehr guten Leistungen besteht sogar die Möglichkeit, die Ausbildung um ein Jahr zu verkürzen.

mehr Informationen zur chemikantin/zum chemikanten

Andre Hoderlein

Head of Vocational Training

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