
COVID-19 Impfung: Zurück in die Zukunft
Betriebsärztinnen und -ärzte bringen das Impfen voran
Ab dem 7. Juni 2021 ist die Priorisierung für die Impfung gegen Covid-19 bundesweit aufgehoben. Nun können die Betriebsärzte an den LANXESS Standorten in den CHEMPARKS von Leverkusen, Krefeld-Uerdingen und Dormagen die Beschäftigten impfen. Die Vorbereitungen sind bereits im März angelaufen. Es ist eine gemeinschaftliche Initiative der Unternehmen, die an den CHEMPARK-Standorten angesiedelt sind. Dazu gehören, neben der CHEMPARK-Betreiberin CURRENTA, auch LANXESS sowie zum Beispiel Bayer und Covestro. Das Ziel: die rund 35.000 Beschäftigten schneller zu schützen und so die behäbig gestartete Impfkampagne voranzutreiben. Das Impfangebot richtet sich an die Mitarbeitenden der Chemparkunternehmen, nicht an deren Familienmitglieder.
„Um immun zu werden, ist die Impfung die optimale Lösung. Die andere wäre, sich mit COVID-19 zu infizieren und die Krankheit durchzumachen, was eine große Gefahr birgt. Die Impfung schützt die Geimpften und auch die noch nicht Geimpften zuverlässig vor einem schweren Krankheitsverlauf“, betont Dr. Harald Bischof, Leiter Gesundheitsschutz bei CURRENTA

Endlich zur Impfung – mit Rücksicht
Auch wenn nach langem Warten die Erleichterung über die schnelle und bequeme Impfmöglichkeit groß sein wird: Das Organisationsteam hofft auf ein solidarisches und rücksichtsvolles Verhalten aller.
Es appelliert an die Kolleginnen und Kollegen an den Standorten:
- Termine abzusagen, wenn man es nicht schafft,
- vor Ort nicht zu drängeln und freundlich zu bleiben,
- für den Fall, dass die Unternehmen eine Priorisierung vornehmen – zum Beispiel Beschäftigte ohne Homeoffice-Option zuerst –, keinen Unmut zu äußern.
Denn: Jeder und jede Impfwillige kommt dran.
Impfzentren in den Chemieparks: kurzfristig und ortsnah
Bundesweit sinkt die Zahl der Corona-Infizierten. Die dritte Welle scheint gebrochen. Mehr als jeder zweite Bürger ist mindestens einmal gegen COVID-19 geimpft. Viele Menschen aus den Priorisierungsgruppen 1 bis 3 haben bereits ein Impfangebot erhalten.
Mit der Aktion an den CHEMPARK-Standorten erhalten die Beschäftigten die Möglichkeit, sich
- kurzfristig,
- ortsnah und
- bei ihnen bekannten Ärzten und Ärztinnen
impfen zu lassen.
Die 33 Betriebsärztinnen und -ärzte des CHEMPARK-Betreibers CURRENTA kümmern sich übers Jahr unter anderem um Arbeitsschutz und Einstellungsuntersuchungen. Sie impfen darüber hinaus auch gegen Grippe oder vor Dienstreisen.
Betriebsärztinnen und -ärzte sowie weiteres Fachpersonal im Einsatz
In den drei Impfzentren sind zeitgleich mindestens zwölf Ärztinnen und Ärzte aus der CURRENTA-eigenen Poliklinik tätig. 20 medizinische Fachangestellte führen die Impfungen durch. Sechs Pharmazeutisch-Technische Assistentinnen und Assistenten ziehen die Spritzen auf. Rund 25 Mitarbeitende kümmern sich um Sicherheit und Verwaltung.
Ein Teil des medizinischen Personals kommt aus der Poliklinik von CURRENTA. Andere sind von externen Dienstleistern. „Bei Bedarf könnten wir Mitarbeitende der Werkfeuerwehr CHEMPARK anfordern“, sagt Julian Goodwin, Organisationsleiter des Impfprojekts bei CURRENTA, „Sie dürfen ebenfalls impfen.“ Ehrenamtliche werden in den Impfzentren nicht helfen – vor allem aus Versicherungsgründen. „Viele Menschen hatten allerdings ihre Unterstützung angeboten. Das hat uns natürlich sehr gefreut.“
Jede Impfung kostet die Unternehmen rund 100 Euro
LANXESS und die anderen Unternehmen im CHEMPARK verstehen die Impfaktion als Beitrag zur Pandemiebekämpfung. Möglich wird sie, weil die Impfstoffhersteller immer mehr Impfdosen liefern können. Die Vorbereitungen für die Impfaktionen ab Juni begannen bereits im März. „Damals war völlig unklar, ob und wann es Covid-19-Impfungen in Betrieben geben könnte“, sagt Julian Goodwin, „aber wir wollten bereit sein.“
Seitdem haben er und sein Team geklärt und organisiert,
- wo Zelte aufgebaut werden und wie sie dimensioniert werden müssen, um Warte- und Ruhezonen, Impf- und Notfallbereiche sowie Rückzugsräume für das Personal sinnvoll anzuordnen,
- dass die Impfzentren mit Strom und Wasser versorgt werden und WLAN verfügbar ist,
- dass ausreichend Personal zur Verfügung steht,
- wer den Impfstoff beschafft,
- wie die Terminvergabe laufen soll.
Eingebunden waren der Verband der Chemischen Industrie, Arbeitgeber- und Arbeitnehmerverbände sowie die Verwaltungen der Städte Leverkusen, Krefeld und Dormagen.
Die Kosten für die Impfaktion tragen die Unternehmen, die im CHEMPARK angesiedelt sind. „Je Impfung sind es rund 100 Euro – ohne das Vakzin“, sagt Goodwin. Die Kosten für den Impfstoff übernimmt voraussichtlich der Bund*.

35.000 Beschäftigte sind zur Impfung angemeldet
Rund 60 Unternehmen sind in den CHEMPARKS angesiedelt. Sie haben etwa 35.000 Beschäftigte für die Impfaktion angemeldet. So soll sie ablaufen:
- Impfzentren gibt es in Leverkusen, Krefeld-Uerdingen und Dormagen. Die mit 2.500 Quadratmetern größte Station steht in Leverkusen.
- Maximal 480 Impfungen pro Stunde können in den drei Impfzentren durchgeführt werden.
Geplant ist, dass die Impflinge binnen zwei, längstens drei Wochen die erste Impfung erhalten. Dann pausieren die Impfzentren circa drei Wochen und öffnen anschließend für die Zweitimpfungen erneut zwei bis drei Wochen. Klar ist: Die Impfzentren öffnen so lange, bis alle impfwilligen Beschäftigten das Vakzin erhalten haben.

Die Impf-Priorisierung ist Sache der Unternehmen
Bundesweit ist die Priorisierung nach Alter, Vorerkrankungen oder Beruf ab 7. Juni aufgehoben. Es ist den Unternehmen, die in den CHEMPARKS angesiedelt sind, überlassen, welche Mitarbeitendengruppen zuerst Termine über das Onlinetool buchen dürfen.
Nur mit Impftermin kommen
Impftermine können ausschließlich über ein eigens installiertes Onlinetool gebucht werden. Es werden immer dann neue Termine freigegeben, wenn klar ist, welche Impfstoffmengen wann angeliefert werden. Dr. Harald Bischof macht deutlich:
- Geimpft werden nur Mitarbeitende.
- Die Mitarbeitenden müssen online einen Termin gebucht haben.
- Es ist nicht sinnvoll, ohne Termin zu den Covid-19-Impfzentren im CHEMPARK zu kommen oder Angehörige zum eigenen Termin mitzubringen.
Ist es denkbar, dass das Impfangebot auf Angehörige ausgeweitet wird, wenn die Beschäftigten geimpft sind? „Das ist unwahrscheinlich“, sagt Julian Goodwin. Denn für die Impfphasen sind die Betriebsärzte von Regelaufgaben wie Einstellungsuntersuchungen freigestellt. Aber auch diese Aufgaben müssen ja erfüllt werden.
Der Impfstoff: voraussichtlich mRNA
Die Impflinge können den Impfstoff nicht wählen. Die Koordinatoren der Impfaktion gehen jedoch davon aus, dass in erster Linie der Impfstoff von Biontech zur Verfügung stehen wird. Denn die Vakzine von AstraZeneca und Johnson & Johnson hat die Ständige Impfkommission nur für über 60-Jährige empfohlen. Und die meisten CHEMPARK-Beschäftigten sind jünger.
Info- und Werbeaktionen im CHEMPARK
Per Infokampagnen auf dem Betriebsgelände, in den Medien und durch persönliche Ansprache wollen die Unternehmen die Impfbereitschaft weiter stärken. Auch wenn alle anderen Maßnahmen die Mitarbeitenden bislang gut geschützt haben: Erst die Immunität erlaubt es, wieder zur Normalität zurückzukehren.