Queraufsteiger
In einer beruflichen Sackgasse gelandet zu sein – an dieses unschöne Gefühl kann sich Metodi Nonev noch allzu gut erinnern. Nach einer Ausbildung zum Speditionskaufmann hangelte er sich von einem befristeten Vertrag zum nächsten. Auch der Wechsel des Arbeitgebers brachte keine Verbesserung mit sich. „Mir war klar, dass ich diese Unsicherheit einfach nicht mehr möchte“, berichtet der 27-Jährige. „Dafür war ich auch gerne bereit, in einen ganz anderen Bereich zu wechseln.“
Bei der Zeitarbeitsfirma, bei der er angestellt war, kam die Frage auf, ob die Chemiebranche nicht etwas für ihn wäre. „Ich konnte mir das für mich sehr gut vorstellen, da ich mich generell für alles rund um Technik interessiere und gemerkt habe, dass ein Bürojob nicht wirklich zu mir passt“, berichtet er.
Bei einem seiner Einsätze landete er als Anlagenfahrer bei unserer Business Unit Saltigo – und fühlte sich von Beginn an wohl.
„Ich wurde von meinen Kollegen auf Schicht super eingearbeitet und konnte meine Aufgaben so schon nach kurzer Zeit selbstständig erledigen. Das hat mir großen Spaß gemacht und ich habe einfach gemerkt: Das ist mein Beruf!“
Neue Perspektiven
Im Februar 2023 kam dann endlich der lang ersehnte Festvertrag. Und nicht nur das: Sein Vorgesetzter fragte Nonev, ob er sich vorstellen könne, an einer internen Qualifizierung zur IHK-geprüften „Produktionsfachkraft Chemie“ teilzunehmen. „Ich hatte schon länger mit dem Gedanken gespielt, noch eine Ausbildung zum Chemikanten anzugehen, um in meinem Bereich einen anerkannten Abschluss zu haben“, berichtet er. Die lange Ausbildungszeit habe ihn aber immer abgeschreckt. Nun sollte es nur zehn Monate bis zum Abschluss dauern – eine einmalige Gelegenheit.
Sich in so kurzer Zeit auf eine schriftliche und praktische Prüfung vorzubereiten, und das zusätzlich zu einer Vollzeit-Stelle, ist natürlich eine große Herausforderung. Zum Glück gab es hier die gute Vorbereitung von Trainingskoordinator Christian Herwig, der das interne Projekt von der Idee bis zur Umsetzung betreut hat.
„Wir haben die Lerninhalte sehr gut strukturiert zur Verfügung gestellt bekommen. Auf einer digitalen Plattform konnten wir zudem unser Wissen testen und Themen nochmal in Ruhe durcharbeiten. Das war eine tolle Ergänzung zum theoretischen Unterricht, zu dem wir uns zweimal die Woche getroffen haben.“
Und auch für das praktische Lernen gab es beste Voraussetzungen: Hier konnten die Teilnehmer ein eigens eingerichtetes Technikum nutzen, das im ehemaligen Kilolabor eingerichtet worden war.
Bestanden!
Im Januar standen dann die offiziellen IHK-Abschlussprüfungen an mit dem tollen Ergebnis: Alle bestanden! „Jetzt bin ich auch offiziell in der Chemie angekommen“, freut sich Nonev und ist sich sicher: „Ohne die tolle Unterstützung von unserem Trainingskoordinator sowie den guten Zusammenhalt mit den Kollegen sowie untereinander hätten wir vielleicht nicht alle durchgehalten.“
Diese positive Erfahrung hat ihn motiviert: Noch in diesem Frühjahr will er mit seiner Meisterausbildung starten.